Montag, 10. Januar 2011
Eifel Blues*
Aus der Diaspora
Adenau: In der tiefen Eifel sind die Täler schmal und die Häuser auf die Felsen tapeziert. Trotzdem wurde der Ort nicht von der Zeit vergessen. Zumindest nicht komplett. Der örtliche Supermarkt ist ein moderner Konsumpalast wie seine Kollegen im Rest der Republik. Doch bei dem Versuch ein paar Äpfel zu kaufen, werde ich freundlich aber resolut gestoppt. Hier wird man bedient! Ich darf entscheiden, ob die Golden Delicious mehr gelb oder grün sein dürfen und bekomme sie dann in einer Papiertüte, auf der der Preis handschriftlich vermerkt wurde, überreicht. Schön ist es in der Eifel.

Ich schreie in den dunklen Wald hinaus. Es ist weder Mitternacht, noch spukt es in dieser Ecke. Vielleicht hilft es ja.

Adenau: Wer auch immer meint, die Nacht wäre nicht zum schlafen da, musste am nächsten Morgen nicht arbeiten. Schlafen wird unterschätzt.

Auszählungen bei Tageslicht haben ergeben: Der Ortskern besteht aus Apotheken, Bäckereien mit angeschlossenem Café, Optikern und Blumenläden. Die weitere Bebauung hat keinerlei statistische Relevanz.

Ein Einheimischer weist mich darauf hin, dass die Pizzeriendichte der einer italienischen Großstadt entspricht. Und wenn der Nürburgring nach der Winterpause wieder öffnet, sind englische Wochen. Bis zur Winterpause.

* Ja, der Titel ist bei Jacques Berndorf geklaut, aber er trifft es nun einmal.

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