Dienstag, 18. Januar 2011
Eifel Nachschlag
Aus der Diaspora
Adenau: Wenn man den inzwischen vierten Tag an einem Ort verbringt, kann man sich auch mal kritischer äußern. Vor allem wenn man am nächsten Tag abreist, was das durch diese Äußerungen erwachsende Risiko minimiert.

In vielen Hinterhöfen liegen totgeschraubte Fahrräder. Dass hier nicht die ideale Gegend zum Radfahren ist, lässt die Topologie ja erkennen. Aber das ist doch nicht erst seit letzter Woche so! Wenn man den Kopf in den Nacken legen muss, um einen schmalen Streifen Himmel zu sehen, dann ist das hier steil. Dass man dann die Räder sabotiert, um hier nicht fahren zu müssen, ist verständlich, dazu aber extra eins zu kaufen nicht logisch. Wirklich nicht.

Genauso seltsam ist das Verhältnis des Eifelers zu seiner eigenen Kultur. Wo Bücher verkauft werden, sind Auslagen und Schaufenster mit Berndörfern überfüllt, so daß man die ganze Stadt Bern daraus ein zweites Mal bauen könnte. Dabei stammt der Mann aus dem Ruhrgebiet. Dagegen ist das Hauptwerk des Eifeldichters Andreas Izquierdo (er stammt aus Iversheim in der Nordeifel, trotz des Nachnamens) „Schlaflos in Dörresheim“ (welches jedem hiermit nicht nur ans Herz gelegt sondern an sämtliche Koronararterien getackert sei) nicht käuflich zu erwerben.

Man muss diese Aussagen natürlich im Zusammenhang werten. Inzwischen habe ich aktive Radfahrer entdeckt. Und auch die Gesinnung des Chronisten sollte beachtet werden. Ich war, um einfach nur mal zu schauen (in weniger aufgeklärten Kulturkreisen heißt das „Bummeln“!!) im örtlichen Möbelhaus. Wie ich zwischenzeitlich erfahren habe, wurde bereits ein Ausschlussverfahren angestrengt, mich aus der Gemeinschaft männlicher Wesen zu verbannen. Ich hingegen überlege noch einmal hin zu gehen. Mit zwei Benzinkanistern. Um „Die neue Form des Wohnens“ an jeglicher Form der Ausbreitung zu hindern.

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