Montag, 7. März 2011
Wo die Plätscher röhrt
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Die Liebe zum Kalauer kann einiges anrichten. Denn natürlich muss es heißen: „Wo die Röhr plätschert.“ Was meine Kamera aber so platt fand, dass sie mit plattem Akku das Beweisfoto verweigerte. Was wiederum mich bewog, das Bild heute zu machen. Und als sportliche Großtat den Ort des Geschehens mit dem Rad anzusteuern.

Neheim: Die Sonne hatte sich etwa zur gleichen Zeit aus dem Nebel geschält, wie ich mich aus meinem Bett. Als ich Quasimodo am Neheimer Bahnhof parke strahlt sie mich an. Nach dem Bau der Umgehungsstraße ist in Hüsten kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. So taste ich mich mit Herbie zur Papierfabrik in Müschede. Teilweise auf Wegen, wo früher kein Radfahrer überlebt hätte.

Alte und neue Verkehrswege in Hüsten
Wasser, Stahl und Beton. Und in tausend Jahren werden nur noch die Plastiktüten in der Uferböschung davon übrig sein.

Die Röhrtalbahn
Wer ein schönes Eisenbahnlied kennt, darf es jetzt singen.

Das Sauerland ist touristisch eine Bank
Raus aus dem Verkehr und ab in die Natur.

Schmale Täler, steile Radwege
In Sauerländer Seitentäler muss einiges hineingeschraubt werden. Straßen, Flüsse, Häuser, Fabriken, Kühe samt Weide. Da muss der Radweg schon mal an den Hang ausweichen. Aber warum immer oben an den Hang?

Feld- und Wiesenscheune

Man muss halt dabei gewesen sein

Die Röhr, gesteinigt

Brücke mit Wasser drunter

Tremors - Im Land der Raketenwürmer

Wo Flüsse mutwillig kaputt gemacht werden.

Produzierendes Gewerbe in Deutschland
Ich habe mal die schönste Ansicht Mendens fotografiert. Sonst war alles voller Karnevalisten. Vielleicht wird dort ja der Grundstoff für Pappnasen produziert?

Liebes Ruhrgebiet, schlecht kopiert.
Liebes Ruhrgebiet, ja, ihr wart Kulturhauptstadt 2010. Aber eure "Reproduktion" von Recklinghausen ist nicht sonderlich detailgetreu geworden. Ein Satz Ortsschilder allein reicht dann doch nicht.

Ausgangs-, Ziel- und Wendepunkt
Genau dieses Bild wollte ich vor zehn Tagen machen. Fast hätte mich eine funktionierende Kamera um diesen Spaß gebracht. Im Überschwang beschließe ich auch noch den Sorpsee heimzusuchen. Liegen ja nur ein paar Hügelchen dazwischen. Beim ersten finde ich es sehr dämlich auf einer Bergwanderung ein Fahrrad mitzuschleppen. In ein paar Minuten werde ich über Berge und Täler schauen und mich wie der König der Welt fühlen. Aber momentan bin ich sein Hofnarr.

Anmerkung: Im Sauerland frönt man keinen spirituellen Ritualen mit Besteck. Bei einer Gabelweihe handelt es sich um einen Greifvogel. Dieser schraubt sich im Hangwind des nächsten Hügels zu mir herab. Uns misstrauisch betrachtend passieren wir einander ohne besondere Vorkommnisse.


Not yet Mr. Goethe, not yet.
Hinter dem nächsten Hügel liegt ein Cowboy, sein Kumpel beugt sich über ihn. Zwei weitere Menschen und ein Transit stehen dabei. Auf meine Frage, ob ein Arzt verständigt ist, wird nur abgewunken. "Der ist nur voll, wir bringen den jetzt nach Hause." Der Schläfer hatte wohl die Augenklappe seines Rooster Cogburn Kostüms nicht gefunden und versucht das mit einem Vollrausch auszugleichen. Wann hört dieser Wahnsinn Karneval endlich auf? Wird Zeit, dass die Schützenfestsaison wieder startet!

Sorpesee, Rückseite

Sorpesee, British Columbia
Die ganze Welt am Sorpesee. Teilweise sieht es hier aus wie in Kanada, teilweise wie in Verdun 1917. Kyrill ist noch lange nicht vergessen.

Damm (keine englische Verwünschung)
Hier wird die Sorpe zum See gemacht. Der Damm ist zwar resistent gegen englische Fliegerangriffe, sieht aber unspektakulär aus. Daher kein Foto von der Rückseite.

Geländehaus. Die Jeeps haben die Ersatzräder ja auch immer außen dran.

Rückmarsch, hinter Hachen

Am Ziel
Wieder am Start. Und damit endlich am Ziel. Auf dem Rückweg hatte ich noch ein paar schöne Wege gefunden. Die alle schön bergauf gehen. Irgendwann habe ich das Gefühl, ich müsste von oben auf mein Auto fallen. Dort angekommen packe ich mein Zeug ein. Bei jeder Bewegung stöhne ich wie eine schwindsüchtige Hafennutte im London des achtzehnten Jahrhunderts. Herbie muss diesmal nicht seine Tasche, das packe ich nicht mehr. Streckenlänge: etwa 65 km. Geschätzte Höhenmeter in der gleichen Größenordnung. Kurze Runde zum Saisonstart halt. Die Sonne lächelt ihrem Helden zum Abschied zu.

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