Mittwoch, 14. August 2013
Im Reich der wilden Tiere
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Wenn der Mensch nachts von unbekannten Geräuschen geweckt wird, ist es ihm nicht ins Nukleinsäureleiterchen graviert zu denken: „Hach, Besuch! Hoffentlich habe ich noch Kuchen da.“ Stattdessen versetzt er mit einem Adrenalinschauer das nichtsahnende Gehirn samt zugeteiltem Schläfer schlagartig in den Panik-Modus.

Ich hatte diese Nacht um viertel vor zwei das Vergnügen, an einer solchen Alarmstartübung teilzunehmen. Weil das Geräusch eindeutig in meinem Schlafzimmer stattfand, schnellte mein Arm (soweit es Morpheus, der alte Kuschelbär, zuließ) zum Lichtschalter. Doch nichts war zu sehen oder zu hören. Aber kaum war die Dunkelheit wieder hergestellt, wurde die Stille erneut beendet. Diesmal langsam zum Lichtschalter. Noch zu hören.

LICHT AN.

Da umrechteckte, sauber dem Geviert der Schlafzimmerwände folgend, eine Fledermaus die Lampe. Nachdem die Kombination aus Schlafsedierung und Panikverblödung ausreichen zurückwich, drang Erkenntnis zu mir durch. Draußen standen genügend Kühe herum, welche die geflügelte Bestie hätte fortschleifen können. Mir drohte somit keine Gefahr. Ob dessen verstummten die Alarmglocken und ich schlummerte wieder ein, in den Schlaf gesungen vom sanften Plätschern des abfließenden Adrenalins.

Ich lebe gern auf dem Land.

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