Montag, 27. Dezember 2010
Lärm vom Feinsten
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Am zweiten Weihnachtsfeiertag findet im Werler Bahnhof, inzwischen traditionell, ein Benefizkonzert statt. Als ich ankomme ist die erste Combo fast durch, man spielt zum Abschied „Bohemian Rhapsody“. Ihr folgen zwei Jungs die feinen Blues machen. Dem Publikum ist nicht nach Blues und unterhält sich selber. Dagegen kommen die beiden nicht wirklich an. Schade. Die nachfolgende Band lässt von Anfang an keine Zweifel aufkommen, dass ihnen das nicht passiert. Vier Mann, ein Schlagzeug, ein nicht mehr als konventionell zu bezeichnendes Arsenal an Stromgitarren sowie – eine Querflöte! Die ersten Takte blasen sowohl jeden Vergleich mit Jethro Tull, als auch die Quasselstrippen von der Bühne weg. Gitarren metamorphosieren zu brünstigen Elchen, zumindest röhren sie so. Nach einer Stunde Lärm vom Feinsten sind Seven Boots meine persönlichen Helden des Abends. Mal wieder überlege ich, auch ein Instrument zu lernen. Und wieder fällt mir ein, dass ich nicht mal im Takt mitklatschen kann. Die ersten fünf bis zehn Schläge kann ich ihn halten, danach klatsche ich die Melodie und irgendwann die Silbentrennung vom Text. Ich kaufe dann doch lieber die CD.
Später am Abend stelle ich fest, dass das allgemeine Rauchverbot zumindest olfaktorisch kein Gewinn ist. Es riecht nach einer Mischung aus Pups und Duftbäumchen. Trotzdem eine sehr gelungene Veranstaltung!

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