Donnerstag, 6. Januar 2011
Aus der Heimatgemeinde
Soest: Verlängerte Ladenöffnungszeiten haben durchaus ihre Vorteile, verlangen aber auch vom Kunden eine gewisse Konzentration.

Eigentlich hatte ich für den Abend Kultur statt Kommerz eingeplant. Im alten Schlachthof spielte eine Beatles-Coverband, und das ziemlich gut. Allerdings benötigten die Herren bereits nach einer halben Stunde ein „ganz kurzes“ Päuschen. Als die sich dann zog wie die Konzertabstinenz der Originalbesetzung, was wohl auch dem Tode von John Lennon geschuldet sein mag, zog ich von hinnen. Das kann meine Beatles CD dann doch besser.

Als ich mich danach mit alledem eindeckte, was ich auch ganz dringend nicht brauchte, stand ich schließlich tief nächtens an der Supermarktkasse und entdeckte dort im Kinder- und Quengelsortiment – Pfeile für ein Betäubungsgewehr! Also dünne Stäbe, etwa achtzehn Zentimeter lang und mit einem Federbusch an einem Ende. Ein Service, den die örtlichen Veterinäre und Großwildjäger sicher zu schätzen wissen. Sollte irgendeine Löwenmutter, eine durchgedrehte Kuh oder ein übergeschnapptes Alphamännchen auf dem Parkplatz erlegt werden müssen, die Munition liegt Griffbereit. Doch dann streifte durch mein Unterbewusstsein, das noch etwas wacher als ich war, der Begriff „Ugly Pen“. Zwar war die Verpackung mit „Jiggly Pen“ beschriftet, hässlicher Stift aber eine absolut treffende Produktbeschreibung. Also: Unterbewusstsein auf beim Mitternachtseinkauf.

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