Samstag, 23. April 2011
Ach, lass uns mal…
Aus der Diasporae.stahler, 12:16h
Essen: Um der eierlikörseligen Aussage aller Stadtmarketingtreibenden östlich von Hamm zuvor zu kommen: Ja, das Ruhrgebiet hat auch seine schönen Seiten. Deshalb hatte es meinen Kollegen und mich nach Essen verschlagen. Und weil wir in diese Richtung keinen Osterreiseverkehr erwarteten. Am Bahnhof Steele Ost ließen wir Quasimodo in einer schattigen Seitenstraße zurück und warfen uns auf die Räder. Es sollte die Baldeneysee-Tour in Kombination mit der Bahntrassen-Tour werden. Und es ging sich trotz massiver Navigation gut an. Das GPS war bei Sonneneinstrahlung kaum unfallfrei abzulesen. Und manche Menschen behaupten, ich solle mich von Landkarten fern halten und lieber auf die Nacht warten. Weil die Chancen meinen Weg zu finden viel höher wären, wenn ich nach den Sternen navigieren würde.
Aber problemlos fanden wir erst die Ruhr und wenig später auch den Baldeneysee, der von meinem Kollegen erst nicht als solcher erkannt wurde. In dieser Gegend handelt es sich per Definition um einen See, wenn die Ruhr breiter wird, weil jemand irgendwo drei Steine ins Wasser geworfen hat.
Nachdem wir vom Süd- ans Nordufer gewechselt hatten, hielt dieses einige Steigungen bereit. Was bei meinem Kollegen ein altes Leiden wieder auftreten ließ, nämlich am Berg nur auf dem Hinterrad an mir vorbei zu ziehen. Auch hoch dosierte Hinweise, wer denn den Autoschlüssel hätte, konnten es kaum lindern.
Auf dem Bahntrassenradweg ging es Richtung Norden. Erst am Hauptbahnhof vorbei und mitten in eine Schrebergartenkolonie hinein, wo man uns von beiden Seiten auf die Schultern klopften. Die heckengesäumten Wege waren haltrecht schmal und führten, natürlich, steil bergan. Ein rasch konsultierter Einheimischer führte uns dann wieder auf den rechten Weg. Direkt ins Verderben. Denn der Kollege entdeckte den Wegweiser „Duisburg Innenhafen 28km“. Und ich mal wieder mein mangelndes Durchsetzungsvermögen.
Duisburg: Dem Hinweis „Duisburg Innenhafen“ sollten wir erst wieder begegnen, als wir schon fast im Hafenbecken lagen. Bereits der nächste Wegweiser kannte nicht einmal Duisburg. So navigierten wir erst einmal nach einer Karte, die ich vorsorglich eingesteckt hatte. Es hätte aber auch die Europakarte im Taschenkalender der Duisburger Sparkasse sein können (Enno, das sind nur sieben Millimeter bis Marseille!) Der Kollege fand’s klasse und ich hob seine Stimmung zusätzlich durch die umfangreiche Nutzung vielfarbiger Ausdrücke. Schließlich warf ich das GPS wieder an. Es verfügt zwar über einen Fahrradmodus, der aber lediglich Autobahnen ausschließt. Normale vierspurige Schnellstraßen hält es für ein durchaus adäquates Geläuf. Zum Glück nur für ein kurzes Stück. Dann ging es im Zickzack durch Wohngebiete und Oberhausen nach Duisburg. Wir begegneten der Ruhr wieder, die uns das letzte Stück zum Innenhafen begleitete.
Zu mehr als einer unvollständigen Umrundung reichte es danach nicht mehr. Der Hauptbahnhof war viel attraktiver, von wo uns die S-Bahn wieder nach Essen brachte. Um halb neun und mit neunzig zusätzlichen Kilometern auf dem Tacho erreichten wir Quasimodo. Er war dem Anlass entsprechend blumenbekränzt. Wobei der Blütenzauber verflog, als wir uns in den Verkehr Richtung Heimat einfädelten.
Aber problemlos fanden wir erst die Ruhr und wenig später auch den Baldeneysee, der von meinem Kollegen erst nicht als solcher erkannt wurde. In dieser Gegend handelt es sich per Definition um einen See, wenn die Ruhr breiter wird, weil jemand irgendwo drei Steine ins Wasser geworfen hat.
Nachdem wir vom Süd- ans Nordufer gewechselt hatten, hielt dieses einige Steigungen bereit. Was bei meinem Kollegen ein altes Leiden wieder auftreten ließ, nämlich am Berg nur auf dem Hinterrad an mir vorbei zu ziehen. Auch hoch dosierte Hinweise, wer denn den Autoschlüssel hätte, konnten es kaum lindern.
Auf dem Bahntrassenradweg ging es Richtung Norden. Erst am Hauptbahnhof vorbei und mitten in eine Schrebergartenkolonie hinein, wo man uns von beiden Seiten auf die Schultern klopften. Die heckengesäumten Wege waren haltrecht schmal und führten, natürlich, steil bergan. Ein rasch konsultierter Einheimischer führte uns dann wieder auf den rechten Weg. Direkt ins Verderben. Denn der Kollege entdeckte den Wegweiser „Duisburg Innenhafen 28km“. Und ich mal wieder mein mangelndes Durchsetzungsvermögen.
Duisburg: Dem Hinweis „Duisburg Innenhafen“ sollten wir erst wieder begegnen, als wir schon fast im Hafenbecken lagen. Bereits der nächste Wegweiser kannte nicht einmal Duisburg. So navigierten wir erst einmal nach einer Karte, die ich vorsorglich eingesteckt hatte. Es hätte aber auch die Europakarte im Taschenkalender der Duisburger Sparkasse sein können (Enno, das sind nur sieben Millimeter bis Marseille!) Der Kollege fand’s klasse und ich hob seine Stimmung zusätzlich durch die umfangreiche Nutzung vielfarbiger Ausdrücke. Schließlich warf ich das GPS wieder an. Es verfügt zwar über einen Fahrradmodus, der aber lediglich Autobahnen ausschließt. Normale vierspurige Schnellstraßen hält es für ein durchaus adäquates Geläuf. Zum Glück nur für ein kurzes Stück. Dann ging es im Zickzack durch Wohngebiete und Oberhausen nach Duisburg. Wir begegneten der Ruhr wieder, die uns das letzte Stück zum Innenhafen begleitete.
Zu mehr als einer unvollständigen Umrundung reichte es danach nicht mehr. Der Hauptbahnhof war viel attraktiver, von wo uns die S-Bahn wieder nach Essen brachte. Um halb neun und mit neunzig zusätzlichen Kilometern auf dem Tacho erreichten wir Quasimodo. Er war dem Anlass entsprechend blumenbekränzt. Wobei der Blütenzauber verflog, als wir uns in den Verkehr Richtung Heimat einfädelten.
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