Montag, 2. Mai 2011
Zeichen und Wunden
Aus der Heimatgemeinde
Fröndenberg: Wer in eine nach Rudolf Diesel, Werner von Siemens oder Liese Meitner benannte Straße entsandt wird kann sicher sein, in einem gesichtslosen Industriegebiet zu landen. Heute entdeckte ich in dieser quasi vorgeschriebenen Reihe einen neuen Namen: Wernher von Braun.

Wernher von Braun

Visionär, brillanter Techniker und der Kopf hinter der ersten Mondlandung. Die Amerikaner hatten ihn aus der Konkursmasse des dritten Reichs gezogen weil sie erkannten, was die deutsche Rakete mit der amerikanischen Atombombe gegen die (ehemaligen) russischen Verbündeten ausrichten könnte. Auch wenn er nicht gewusst haben sollte, dass die V2 unter grausamen Bedingungen von Zwangsarbeitern hergestellt wurde; dass sie keine Menschen ins All sondern den Tod nach London, Lüttich und Antwerpen trug konnte ihm nicht verborgen bleiben. Nicht als der brillante Techniker, der Rakete entwickelte. Er war immer nur seiner Vision, der Eroberung des Weltalls, gefolgt.

Als ich noch diesen Gedanken nachhänge, begegnet mir ein weiterer neuer Namensgeber: Hanns Martin Schleyer.

Hanns Martin Schleyer

Entführt und getötet von Mitgliedern der RAF. Was müssten Christian Klar, Brigitte Mohnhaupt oder Peter-Jürgen Book vollbringen, damit ihre Namen mal Straßenschilder zieren. Und sei es nur in einem gesichtslosen Industriegebiet.

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