Samstag, 3. Dezember 2011
Engel der Massentierhaltung
Aus der Heimatgemeinde
Soest: Ein Poet würde schreiben: „Dem Mädchenalter nicht vollends entwachsen.“ Auf etwa zwanzig bis fünfundzwanzig schätze ich sie, wie sie da zierlich am Boden sitzt. Völlig natürlich, obwohl wir im Vorraum zwischen Straße und Gaststätte sind. Sie hat langes, lockiges, blondes Haar und trägt ein fluffiges weißes Kleid. Während sie den vorgestreckten Fuß massiert, telefoniert sie mit der anderen Hand. Nur kurz schaut sie zu mir auf. Als ich mich zum Gehen wende, höre ich sie sagen: „Wenn das dein Ding ist, einen Stall für 6.000 oder 10.000 Tiere zu bauen, dann musst Du das machen.“

Der Alltag ist voller Poesie.

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