Dienstag, 27. Dezember 2011
Heimatlieder
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Er erzählt von seiner zweiten Heimat. Dass er seine Erste, Kanada, 1960 verließ. Dass er direkt nach Werl kam und da hängen blieb. Ich möchte ihm mein Bedauern ausdrücken. Nach dem zweiten Song möchte ich ihm, nicht ganz uneigennützig, zu seiner Entscheidung gratulieren. Ralf und Donny spielen Country, Blues und Soul, und das alles sehr, sehr fein.

Ich bin mal wieder auf dem, traditionell am zweiten Weihnachtsfeiertag im Werler Bahnhof stattfindenden, Benefizkonzert. Die nächste Band legt nahe, zweimal nachzudenken. Ich komme zu dem Resultat, vor die Tür zu gehen und etwas Dönerduft zu schnappen. Was dadurch erschwert wird, dass der Dönerladen zu hat. Als ich wiederkomme liegen Think Twice in den letzten Zügen. Bin mit meiner Entscheidung immer noch zufrieden.

Die letzte Band verlässt nach dem Umbau gleich wieder die Bühne. Es kommt eine Einlaufmusik vom Band. Die Jungs wissen leider nicht, dass die Leute hier sind um sich zu Unterhalten und nicht wegen der Musik. Ich denke nur: „So wird das nix.“ Stimmt, es wird ganz anders. Mit den ersten Takten machen die Musiker klar, warum sie da sind. Die Bässe massieren augenblicklich sämtliche Felle. Trommelfell. Bauchfell. Zwerchfell. Selbst die Lammfellsohlen einiger Besucher.

Ich bin nicht sicher, ob man HEMESATH direkt mit Ramstein vergleichen kann. In ihrer Wirkung auf einen Jugendgottesdienst auf jeden Fall. Man verbreitet die rechte Beschaulichkeit für einen zweiten Weihnachtsfeiertag. Als der Sänger „Keine Zeit“ ins Mikro brüllt, fällt etlichen Besuchern ein, dass sie noch verabredet sind. Man wirkt auf Veranstaltungen wenn nicht auflösungsverursachend aber zumindest –beschleunigend. Ich bleibe bis zum Schluss.

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