Dienstag, 24. Januar 2012
Wuast!!
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Man kann den Eindruck gewinnen, der Tag wolle sich zum Montag umschulen lassen. Mich hat er um fünf aus dem Bett geworfen, um mich auf Schicht darüber aufzuklären, dass das nicht nötig war. Den Navigator hat er so weit getrieben, erst einmal eine Pulle Klümpchen zu scannen (fragen Sie nicht). Und schließlich noch die SMS, dass der Männerkochabend am Donnerstag ausfällt.

Doch plötzlich, strahlend hell, trifft den Navigator die Erkenntnis, wie der Tag zu räsonieren ist: Bockwurst! Keine Normale, es müssen die dicken Sauerländer sein. In und aus hohen Dosen. Mit wurstfälischem Kartoffelsalat. Die Sache ist beschlossen. Wir brechen Richtung Supermarkt auf, wie Mel Gibson in „Braveheart“, als er den Engländern den Todesstoß versetzen wollte.

Doch noch ist die Frage der Zubereitung unklar. Einen Topf gibt es in der Firma nicht. Mein Vorschlag, die Kaffeemaschine zu nutzen verhallt ungehört. Wäre dann auch Dual Use und fiele unter das Kriegswaffenkontrollgesetz. Auch darf ich keine tausend Kopien der Wurst machen, um die Abwärme des Geräts zu nutzen.

Ich sehe mich schon bei den Nachbarn klingeln. Höre mich einen unklaren Satz mit „mein Würstchen in ihrem Töpfchen“ stammeln. Sehe den Navigator und mich ob dessen von mehreren Menschen aufs übelste beschimpft. Höre das „Lalü Lala“ der hinzu gerufenen Polizei und einen von uns sagen: „Hör! Sie spielen unser Lied.“

Der von McGyvers Geist beseelte Wasserkocher erspart uns doch noch die Peinlichkeit.

Nun warte ich auf unsere Nachmittagsplaudere bei einem guten Tässchen Melissen-Wurstwassertee. Vielleicht hat der Navigator die Einladung ja nicht Ernst genommen, oder einfach akustisch nicht verstanden. Wäre beides darauf zurück zu führen, dass ich während der Ankündigung von einer heftigen Schweinelache geschüttelt wurde.

Und wahrscheinlich muss man einfach dabei gewesen sein.

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