Samstag, 7. April 2012
Was sonst?
Aus der Diasporae.stahler, 11:31h
Essen: Fingern gleich ragt das Sonnenlicht, das sich durch die schmutzigen Oberlichtfenster gekämpft hat in die sparsam beleuchtete Fabrikhalle. Darin glitzert Staub, der im Takt der schweren Maschinen tanzt. Neben mir geht Horst Michalski. Er ist der Schichtführer und soll mir den Betrieb zeigen. Seine gegerbte Haut verrät, dass er schon immer in der Industrie gearbeitet hat. Und auch nicht mehr lange muss. „Hier zählt Erfahrung“, hatte er mehr über den Lärm der Maschinen hinweg zugebrüllt.
Inzwischen stehen wir vor der Berta. Seiner Berta. Michalski ist kaum zu verstehen, obwohl er so laut wie möglich schreit. Trotzdem bleibt mir der Stolz, der in seiner Stimme mitschwingt, nicht verborgen. „Der Torf kommt aus der Aufbereitungsanlage, die wir eben gesehen haben. Dann geht er hier in unsere kleine Berta. Die einzige 800 Tonnen Presse in unserer Branche.“ Wie choreografiert rast jetzt der Pressbär hinab und lässt Maschine und Halle erzittern. „Da ist Kawumm hinter. So machen wir jede Schicht 40.000 Narzissensträußchen, drei Schichten Täglich. „Narzissen?“ frage ich mein gegenüber verwirrt. „Die Blumen?“ „Ja klar, was sonst? Wenn sie aus der Presse fallen gehen sie durch die Kühlstrecke, die Lackiererei und dann in den Versand.“ Mein Verstand verlangt nach einer Pause. Fest schließe ich die Augen, der Lärm um mich ebbt ab, das Zittern des Bodens ebenfalls.
Als ich die Augen wieder öffne, bin ich wieder an der Straße, die die Sonntagsausflügler so gerne nehmen. Im Sonnlicht steht der mobile Blumenstand, davor ein großes Schild. „Narzissen frisch vom Feld.“ Woher auch sonst?
Inzwischen stehen wir vor der Berta. Seiner Berta. Michalski ist kaum zu verstehen, obwohl er so laut wie möglich schreit. Trotzdem bleibt mir der Stolz, der in seiner Stimme mitschwingt, nicht verborgen. „Der Torf kommt aus der Aufbereitungsanlage, die wir eben gesehen haben. Dann geht er hier in unsere kleine Berta. Die einzige 800 Tonnen Presse in unserer Branche.“ Wie choreografiert rast jetzt der Pressbär hinab und lässt Maschine und Halle erzittern. „Da ist Kawumm hinter. So machen wir jede Schicht 40.000 Narzissensträußchen, drei Schichten Täglich. „Narzissen?“ frage ich mein gegenüber verwirrt. „Die Blumen?“ „Ja klar, was sonst? Wenn sie aus der Presse fallen gehen sie durch die Kühlstrecke, die Lackiererei und dann in den Versand.“ Mein Verstand verlangt nach einer Pause. Fest schließe ich die Augen, der Lärm um mich ebbt ab, das Zittern des Bodens ebenfalls.
Als ich die Augen wieder öffne, bin ich wieder an der Straße, die die Sonntagsausflügler so gerne nehmen. Im Sonnlicht steht der mobile Blumenstand, davor ein großes Schild. „Narzissen frisch vom Feld.“ Woher auch sonst?
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