Sonntag, 21. September 2014
42/1
Aus der Heimatgemeinde
Von der roten Ampel dazu angehalten, hält mein Auto vorm Sonnenstudio. Angesteuert wird es von der Frau, die vor mir die Straße überquert. Vollbeschäftigt dank Handy und Zigarette in ihren Händen. Blond leuchtet das exakt strubbelige Haar. Quasi befeuert vom Kontrast zum gebräunten Gesicht und der Haut hinter den Löchern in ihrer Jeans. Eine Bräune, die für einen dreiwöchigen FKK Urlaub auf der Sonne absolut natürlich ist. „Heavy User“ denke ich bei mir. („Heavy User“ nennt McDonalds angeblich Kunden, die einmal die Woche zu McDonalds gehen.) Augenblicklich wandert mein Blick zu meinen großzügig konvexen Körper.

Vor meinen Augen tauchen wettergegerbte Windgesichter mit lederner Haut auf. Gezeichnet von den Strapazen etlicher Kap Horn Umsegelungen. Die trotzt aufreibendem Arbeitsalltag keine zerrissenen Jeans tragen. Der Frage, ob sie mich für arrogant halten würden, entfliehe ich dank inzwischen grüner Ampel.

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