Dienstag, 28. Juni 2011
Anhörsache
Aus der Diasporae.stahler, 00:07h
Hagen: Der Laptop spielt den wundervollen Soundtrack zum großartigen Film „Garden State“. Die Musik ist absolut entspannend, ja nachgerade chillig, wie die jungen Menschen sagen würden. Dr. Brumm fasst dies mit der Poesie, die den Kindern des Ruhrgebiets bereits an der Wiege gesungen wird, zusammen:
„Könnwa mal die Deprimucke ausmachen?“
Den weiteren Abend gestalten Herr Goosen und Herr Malmsheimer.
„Könnwa mal die Deprimucke ausmachen?“
Den weiteren Abend gestalten Herr Goosen und Herr Malmsheimer.
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Freitag, 17. Juni 2011
Fundsachen (IV)
Aus der Diasporae.stahler, 01:17h
Büchsenschinken: Ich möchte mich bei allen Mädchen entschuldigen. Rein prophylaktisch. Eigentlich wollte ich vor diesem Beitrag warnen, da er echt gemein und voll fies rüberkommen könnte. Aber die Mädchen hätten trotzdem weitergelesen und dann wäre doch eine Entschuldigung fällig gewesen.
Sich über Namen lustig zu machen ist eigentlich unterste Schublade, löst bei Ortsnamen aber selten einen Sturm der Entrüstung aus. Vielleicht war die frühere Bedeutung ja Adlerhorst oder Bremsschikane und wurde erst durch diverse mittelhochdeutsche und aquavitbeschleunigte Lautverschiebungen zu Büchsenschinken.
Das pikante ist, dass sich ausgerechnet in Büchsenschinken ein Reitstall angesiedelt hat. Was meine Gedanken zum Verbleib der Sportgeräte schweifen lässt. Gibt es nicht den Ausdruck „Das Stück Fleisch m muss man erst weich reiten“?
Entschuldigt liebe Mädchen, vielleicht ist Büchsenschinken für Pferde ja ein Genuß.
Sich über Namen lustig zu machen ist eigentlich unterste Schublade, löst bei Ortsnamen aber selten einen Sturm der Entrüstung aus. Vielleicht war die frühere Bedeutung ja Adlerhorst oder Bremsschikane und wurde erst durch diverse mittelhochdeutsche und aquavitbeschleunigte Lautverschiebungen zu Büchsenschinken.
Das pikante ist, dass sich ausgerechnet in Büchsenschinken ein Reitstall angesiedelt hat. Was meine Gedanken zum Verbleib der Sportgeräte schweifen lässt. Gibt es nicht den Ausdruck „Das Stück Fleisch m muss man erst weich reiten“?
Entschuldigt liebe Mädchen, vielleicht ist Büchsenschinken für Pferde ja ein Genuß.
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Donnerstag, 16. Juni 2011
Froh zu sein ...
Aus der Diasporae.stahler, 00:09h
Lübeck: Um morgen vom Hotel zum Kunden zu kommen soll ich zwei Autobahnen nehmen. Eben bin ich mit dem Rad vorbeigerollt.
Travemünde: Das Beiboot des Zollkreuzers "Glücksstadt" heißt "Fortuna". Nur "Las Vegas" wäre schöner gewesen.
Leckeres Essen, kaltes Getränk, Blick auf die Ostsee. Ich habe die Zuneigung zur Strandperle erneuert.
Schön zu wissen, dass man einfach in die Bahn steigen kann, und der Zug speit einen quasi vorm Hotel aus. Und dann doch mit dem Rad fahren.
Der Steilküstenweg nach Niendorf istwünderschön hammergeil.
Schleswig Holstein ist! nicht! flach!!
Bad Schwartau: Fürs Kino bin ich zu spät. Etwa zwanzig Jahre.
Mal schau'n, was für Marmelade es morgen zum Frühstück gibt.
Travemünde: Das Beiboot des Zollkreuzers "Glücksstadt" heißt "Fortuna". Nur "Las Vegas" wäre schöner gewesen.
Leckeres Essen, kaltes Getränk, Blick auf die Ostsee. Ich habe die Zuneigung zur Strandperle erneuert.
Schön zu wissen, dass man einfach in die Bahn steigen kann, und der Zug speit einen quasi vorm Hotel aus. Und dann doch mit dem Rad fahren.
Der Steilküstenweg nach Niendorf ist
Schleswig Holstein ist! nicht! flach!!
Bad Schwartau: Fürs Kino bin ich zu spät. Etwa zwanzig Jahre.
Mal schau'n, was für Marmelade es morgen zum Frühstück gibt.
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Donnerstag, 9. Juni 2011
Lass dein Auto stehn, Du brauchst trotzdem nicht zu gehn…
Aus der Diasporae.stahler, 00:16h
Braunschweig: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass 70% des Staubes in U-Bahnen menschlichen Ursprungs sind. Was man auch ohne Wissenschaftler feststellen kann: Alle U-Bahnen weltweit haben den gleichen Geruch. Wahrscheinlich wird die spezielle Tunnelluft nur von einem Bielefelder Familienbetrieb hergestellt.
Braunschweig hat keine U-Bahn. Zumindest nicht offiziell. Doch irgendwie müssen es findige Ingenieure und Techniker geschafft haben, das Bad in meinem Hotelzimmer(immerhin im dritten Stock!) mit einem U-Bahnanschluss zu versehen. Ich schaue mal nach einem Fahrplan, damit ich weiß, wann der erste Zug zum Frühstücksraum fährt.
In der (handgeklammerten) Hotelbroschüre ist zu lesen, dass der komplette dritte Stock 1944 von Brandbomben verwüstet wurde. Und die gute Hausfrau weiß ja, wie schwer sowas raus geht.
Braunschweig hat keine U-Bahn. Zumindest nicht offiziell. Doch irgendwie müssen es findige Ingenieure und Techniker geschafft haben, das Bad in meinem Hotelzimmer(immerhin im dritten Stock!) mit einem U-Bahnanschluss zu versehen. Ich schaue mal nach einem Fahrplan, damit ich weiß, wann der erste Zug zum Frühstücksraum fährt.
In der (handgeklammerten) Hotelbroschüre ist zu lesen, dass der komplette dritte Stock 1944 von Brandbomben verwüstet wurde. Und die gute Hausfrau weiß ja, wie schwer sowas raus geht.
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Dienstag, 7. Juni 2011
Warum Du?
Aus der Diasporae.stahler, 23:45h
Bad Fallingbostel: Mein Handy klingelt, es ist ein Arbeitskollege.
Er: „Sach mal, liegt mein Autoschlüssel in deinem Auto?“
Ich: „Öhm. Ja, hier isser.“
Er: „Aha. Wo wohnst Du?“
Ich: „Heute in Hamburg.“
Er: „Scheiße.“
Kann jedem mal passieren. Aber warum passiert Dir sowas ständig?
p.s.: Dem Manne konnte geholfen werden.
Er: „Sach mal, liegt mein Autoschlüssel in deinem Auto?“
Ich: „Öhm. Ja, hier isser.“
Er: „Aha. Wo wohnst Du?“
Ich: „Heute in Hamburg.“
Er: „Scheiße.“
Kann jedem mal passieren. Aber warum passiert Dir sowas ständig?
p.s.: Dem Manne konnte geholfen werden.
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Donnerstag, 2. Juni 2011
Fundsachen (III)
Aus der Diasporae.stahler, 01:03h
Bochum:
Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt,
ist es besser, viel besser als man glaubt.
Tief im Westen.
Pandora litt unter akutem Ohrwurm. Da ich daran nicht ganz unschuldig war, begleitete ich sie zum Schamanen. Auf dem Weg dorthin sprudelten immer wieder Fragmente wie folgendes aus ihr hervor:
„Gehse inne Stadt, watt macht dich da satt? Ne Currywurst.“
Weil das Krankheitsbild Ohrwurm in die Kategorie Besessenheit fällt, ist der Hausarzt hier nicht zuständig. Exorzisten hingegen lehnen die Behandlung meist wegen Geringfügigkeit ab. Daher begaben wir uns zu einer Praxis im Bermuda3eck. Die Behandlung besteht darin, dass vor den eigenen Augen ein langes, dünnes (Wer schon einmal einen Regenwurm gegessen hat weiß, dass Würmer lang und dünn sind.) Lebensmittel zerstückelt und mit einer blutroten Sauce übergossen wird. Nach dem Verzehr sollen die Symptome dann abklingen.
Als wir uns aus Bochum schälten, kamen wir an einen noch nicht ganz ausgewachsenen Kreisverkehr. Während die Genesende diesen mit kindlicher Freude und einigem „Hui“ rufen umrundete, begegnete mir der Geist des späten Herbert Grönemeyer. Der fing ja irgendwann an, jede Metapher mit einer Metapher zu umschreiben. Was seine Texte quasi codierte und das Verstehen nicht nur akustisch unmöglich machte. Eben dieser Geist, wahrscheinlich erweckt vom Getöse welches das Kulturhauptstadtjahr verursacht hatte, grinste mich frech von diesem Firmenschild an:
Und als wäre dieser Geist in mich gefahren, fragte ich in perfektem Einheimisch: Watt is‘ datt? Die einzelnen Worte sind mir nicht unbekannt, ihre Kombination aber völlig unverständlich. Wird hier Ausdruckstanz für die Zahnbürste gelehrt? Tanz doch mal die C4, Du. Lockig gekringeltes Geschenkband ersetzt die Zahnseide? Mit Lötkolben, Blumendraht und zwei Kombizangen zur eigenen Zahnspange? Füllungen für Gebiss und Weihnachtsgans?
Oder geht es um die kreative Verwendung der Beißerchen? Also nicht nur zur Zerkleinerung von Nahrung, dem Öffnen von Bierflaschen, dem Beißen in Gras und, im Falle von Mike Tyson, sich wenn schon kein Gehör dann zumindest ein halbes Ohr zu verschaffen.
Wenn Reklameschilder für die eigene Leistungsfähigkeit werben sollen, warum bildet man dann darauf diese verfaulte Kauleiste ab? Oder soll das eine Burgmauer sein?
Als wir das Schild hinter uns ließen, hinterließ es uns völlig rat- und fassungslos. Ich fürchte, da hilft auch keine Currywurst.
Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt,
ist es besser, viel besser als man glaubt.
Tief im Westen.
Pandora litt unter akutem Ohrwurm. Da ich daran nicht ganz unschuldig war, begleitete ich sie zum Schamanen. Auf dem Weg dorthin sprudelten immer wieder Fragmente wie folgendes aus ihr hervor:
„Gehse inne Stadt, watt macht dich da satt? Ne Currywurst.“
Weil das Krankheitsbild Ohrwurm in die Kategorie Besessenheit fällt, ist der Hausarzt hier nicht zuständig. Exorzisten hingegen lehnen die Behandlung meist wegen Geringfügigkeit ab. Daher begaben wir uns zu einer Praxis im Bermuda3eck. Die Behandlung besteht darin, dass vor den eigenen Augen ein langes, dünnes (Wer schon einmal einen Regenwurm gegessen hat weiß, dass Würmer lang und dünn sind.) Lebensmittel zerstückelt und mit einer blutroten Sauce übergossen wird. Nach dem Verzehr sollen die Symptome dann abklingen.
Als wir uns aus Bochum schälten, kamen wir an einen noch nicht ganz ausgewachsenen Kreisverkehr. Während die Genesende diesen mit kindlicher Freude und einigem „Hui“ rufen umrundete, begegnete mir der Geist des späten Herbert Grönemeyer. Der fing ja irgendwann an, jede Metapher mit einer Metapher zu umschreiben. Was seine Texte quasi codierte und das Verstehen nicht nur akustisch unmöglich machte. Eben dieser Geist, wahrscheinlich erweckt vom Getöse welches das Kulturhauptstadtjahr verursacht hatte, grinste mich frech von diesem Firmenschild an:
Und als wäre dieser Geist in mich gefahren, fragte ich in perfektem Einheimisch: Watt is‘ datt? Die einzelnen Worte sind mir nicht unbekannt, ihre Kombination aber völlig unverständlich. Wird hier Ausdruckstanz für die Zahnbürste gelehrt? Tanz doch mal die C4, Du. Lockig gekringeltes Geschenkband ersetzt die Zahnseide? Mit Lötkolben, Blumendraht und zwei Kombizangen zur eigenen Zahnspange? Füllungen für Gebiss und Weihnachtsgans?
Oder geht es um die kreative Verwendung der Beißerchen? Also nicht nur zur Zerkleinerung von Nahrung, dem Öffnen von Bierflaschen, dem Beißen in Gras und, im Falle von Mike Tyson, sich wenn schon kein Gehör dann zumindest ein halbes Ohr zu verschaffen.
Wenn Reklameschilder für die eigene Leistungsfähigkeit werben sollen, warum bildet man dann darauf diese verfaulte Kauleiste ab? Oder soll das eine Burgmauer sein?
Als wir das Schild hinter uns ließen, hinterließ es uns völlig rat- und fassungslos. Ich fürchte, da hilft auch keine Currywurst.
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Sonntag, 29. Mai 2011
Statistische Signifikanz?
Aus der Diasporae.stahler, 01:56h
Bad Laer: Wenn was passiert, dann kommt es immer dicke. Wenn zum Beispiel ein Reisebus auf Kaffeefahrt beschließt, sowohl sich als auch das Stauende nennenswert zu verkürzen, so kugeln sich bereits am nächsten Tag etliche baugleiche Modelle irgendwelche Böschungen herunter oder frönen der spontanen Selbstentzündung. Als gelte es einer neuen Direktive der Rentenversicherung zu folgen. Oder beim internationalen Frühschoppen erzählt ein Journalist von seinem ersten Arbeitstag und seine Kollegen denken: „Busunglück!? Hatten wir schon lange nicht mehr…“.
Wie ich darauf komme? Vor meinem Frühstückstisch steht die Herbergsmutter mit einem Telefon und fragt, ob ich Herr xy bin. Bin ich nicht. Ich bin bereits am Grübeln.
Wie ich darauf komme? Vor meinem Frühstückstisch steht die Herbergsmutter mit einem Telefon und fragt, ob ich Herr xy bin. Bin ich nicht. Ich bin bereits am Grübeln.
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Frühstück im Kinderheim.
Aus der Diasporae.stahler, 01:54h
Bad Laer: Um mich herum lautes Schlürfen und Schmatzen. Was nach dem Soundtrack „Best of Landschulheim“ klingt, ist in Wirklichkeit eine asiatische Reisegruppe.
Ich habe plötzlich das Bedürfnis, mich bei meinen Eltern für die Vertonung mancher Mahlzeit zu entschuldigen.
Ich habe plötzlich das Bedürfnis, mich bei meinen Eltern für die Vertonung mancher Mahlzeit zu entschuldigen.
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Fundsachen (II)
Aus der Diasporae.stahler, 01:51h
Bad Laer: Ich muss ein Geständnis machen. Der feine Unterton, den Herr Stubenzweig so mag, stammt leider nicht von mir. Er ist einfach nur dem Leben abgelauscht.
Darin, daß das hoteleigene Raucherzimmer „Gelber Salon“ heißt, schwingt ganz feine Ironie mit. Die man vielleicht nur spürt, wenn man mal einen Pausenraum geweißelt hat, in dem geraucht werden darf.
Darin, daß das hoteleigene Raucherzimmer „Gelber Salon“ heißt, schwingt ganz feine Ironie mit. Die man vielleicht nur spürt, wenn man mal einen Pausenraum geweißelt hat, in dem geraucht werden darf.
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Donnerstag, 26. Mai 2011
Männer, könnt ihr linksrum tanzen?*
Aus der Diasporae.stahler, 00:13h
Schierloh: Ich habe einem Mann mit Kind und Hund noch ein Lächeln hinzugefügt. Nachdem Herbie längsseits gegangen war, fragte ich ihn, wo ich denn eigentlich wäre. In Folge dessen, das ich Schildern folgte die zwar Pfeile, aber weder Indianer noch Ortsnamen trugen, war ich vollkommen orientierungslos. Zur Antwort bekam ich nicht nur meine aktuelle Position. Als freundlicher Mensch fragte er auch nach meinem Ziel, um mir vielleicht den Weg weisen zu können. Als ich Bad Rothenfelde nannte wurde sein Lächeln recht lautstark. Eigentlich wäre ich schon da gewesen, wenn ich nicht die diametrale Richtung eingeschlagen hätte.
Nach einigem Dank ließ ich den guten Mann hinter mir und ging die geplante Runde halt in entgegengesetzter Richtung an.
*von: Willi Peterss
Nach einigem Dank ließ ich den guten Mann hinter mir und ging die geplante Runde halt in entgegengesetzter Richtung an.
*von: Willi Peterss
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