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Sonntag, 23. Januar 2011
Like a Bett out of hell...
Aus dem alten Testamente.stahler, 20:37h
Warum sagt mir eigentlich niemand Bescheid, dass in Köln an diesem Wochenende Möbelmesse ist? So habe ich das erst halb drei Nachts mitbekommen. Für Kurzentschlossene ja kein Problem. Am Ende bestand der Ausflug dann aus Wecker ausmachen und noch mal umdrehen. Wahrscheinlich war das Bett mal wieder eifersüchtig…
Langscheid: Als ich am Sorpesee entlang fahre, sehe ich auf der Heckklappe meines Vordermanns den Link: www.raumliebe.com.
Kann es das wirklich geben, tief empfundene Liebe zu vier Wänden? Wie ich darüber nachdenke stelle ich fest, dass es Zeichen gibt. Zum Beispiel das Gefühl, welches mich überkommt, wenn ich in der dunklen, nur vom Schein der Backofenbeleuchtung illuminierten Küche sitze und dem Nudelauflauf beim Bräunen zusehe. Ich hielt es für eine Mischung aus Vorfreude und Hunger. Ist es womöglich die Liebe zu einem Raum, der mir Wärme und Fürsorge spendet? Ähnlich der Liebe eines hungrigen Kindes zu seiner Mutter.
Und wenn Menschen Räume tief und innig lieben können, lieben manche Räume auch Menschen? Ist mein Schlafzimmer eifersüchtig, wenn ich im Wohnzimmer auf dem Sofa einschlafe und erst spät in der Nacht zerzaust ins Bett gehe? Letztes Mal hat es mich sehr kühl empfangen. Oder sollte ich nur mal die Heizung aufdrehen?
Und wie sieht es aus, wenn sich zur Liebe die Lust gesellt. Ist Sex mit einem Kinderzimmer verwerflich? Oder sogar strafbar? Und wie werden diese Verfehlungen geahndet? Nach dem Mietrecht? Manch einer stellt schon heute Immobilienmakler mit Zuhältern auf die gleiche moralische Stufe.
Später habe ich festgestellt, dass sich hinter dem Link ein Raumausstatter verbirgt und keine neuartige Immobilien- Partneragentur.
Enttäuschend, oder?
(Entstanden im Mai 2008)
Langscheid: Als ich am Sorpesee entlang fahre, sehe ich auf der Heckklappe meines Vordermanns den Link: www.raumliebe.com.
Kann es das wirklich geben, tief empfundene Liebe zu vier Wänden? Wie ich darüber nachdenke stelle ich fest, dass es Zeichen gibt. Zum Beispiel das Gefühl, welches mich überkommt, wenn ich in der dunklen, nur vom Schein der Backofenbeleuchtung illuminierten Küche sitze und dem Nudelauflauf beim Bräunen zusehe. Ich hielt es für eine Mischung aus Vorfreude und Hunger. Ist es womöglich die Liebe zu einem Raum, der mir Wärme und Fürsorge spendet? Ähnlich der Liebe eines hungrigen Kindes zu seiner Mutter.
Und wenn Menschen Räume tief und innig lieben können, lieben manche Räume auch Menschen? Ist mein Schlafzimmer eifersüchtig, wenn ich im Wohnzimmer auf dem Sofa einschlafe und erst spät in der Nacht zerzaust ins Bett gehe? Letztes Mal hat es mich sehr kühl empfangen. Oder sollte ich nur mal die Heizung aufdrehen?
Und wie sieht es aus, wenn sich zur Liebe die Lust gesellt. Ist Sex mit einem Kinderzimmer verwerflich? Oder sogar strafbar? Und wie werden diese Verfehlungen geahndet? Nach dem Mietrecht? Manch einer stellt schon heute Immobilienmakler mit Zuhältern auf die gleiche moralische Stufe.
Später habe ich festgestellt, dass sich hinter dem Link ein Raumausstatter verbirgt und keine neuartige Immobilien- Partneragentur.
Enttäuschend, oder?
(Entstanden im Mai 2008)
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Donnerstag, 20. Januar 2011
Eifel Samba
Aus der Diasporae.stahler, 00:43h
Adenau: Rio de Janeiro gilt als die die Hauptstadt des Samba. Doch viele seiner Einwohner leben dort in bitterer Armut. In den Favelas. Armenviertel aus zusammengezimmerten Hütten und heruntergekommenen Häusern, die aussehen als würden sie jeden Augenblick einstürzen. Warum muss ich daran denken, während ich auf dem Hinterhof des Hotels stehe? Der Eifeler ist doch weltoffener als ich dachte.
Zwischen Hohnerath und Wirft: Ich glaube, die Straßen durch die Eifel wurden von einem preußischen Ministerialbeamten geplant. Er betrachtete die Karte mit den vorhandenen Städten, legte ein Lineal an und verband sie mit strengen Linien. Danach übergab er die Karte einem örtlichen Beamten, der extra nach Berlin gereist war. Dieser nahm sie, von dem Geist des Fortschritts beseelt, entgegen wie einst Moses die Steintafeln mit den zehn Geboten. Hinter den Bürotüren knüllte er sie, ungeachtet der noch frischen Tinte, zusammen und stopfte sie in die Gesäßtasche, auf der er die längste Zeit der Rückreise mit Bummelzug und Ochsenkarren zubringen würde. Wieder daheim entfaltete er sie sorgfältig und legte sie seiner Frau vor, damit sie als seine übergeordnete Instanz den Plan absegne. Nachdem sie ihre Korrekturen eingebracht, und der Hund noch ein wenig darauf herumgekaut hatte, entknitterte die Karte ein letztes Mal, wenn auch weniger sorgfältig, und übertrug die neue Straßen in die Baupläne. Was nicht mehr zu erkenne war, wurde einfach hinter der Ziege her gebaut. Und so sieht das Straßennetz noch heute aus. Kurve an Kurve, durch Serpentinen und keine Kuppe auslassend.
Warum ich das schreibe? Ich möchte mich bei dem weitsichtigen eifeler Beamten bedanken. Und seiner Frau. Und dem Hund. Ich bin auf dem Heimweg und tanze mit Quasimodo über diese Sträßchen. Irgendwas zwischen Samba und Rock ‚n‘ Roll ohne Überschlag. Und grinse, dass die Mundwinkel fast im Lenkrad hängen bleiben. Ich habe zu selten hier zu tun.
Der Rest der Heimfahrt ist aufregend unspektakulär. Ich mogle mich an Bonn vorbei und nehme Köln ganz locker von hinten. Die Straßen sind zwar nicht leer, aber das geht auch bedeutend schlechter, wie man auf der Gegenfahrbahn sieht. So rolle ich in das Abendrot. (Gut, das Abendrot besteht aus den Bremslichtern der Autos, die sich zum nächsten Stau formieren. Aber so soll diese Geschichte nicht enden.)
Zwischen Hohnerath und Wirft: Ich glaube, die Straßen durch die Eifel wurden von einem preußischen Ministerialbeamten geplant. Er betrachtete die Karte mit den vorhandenen Städten, legte ein Lineal an und verband sie mit strengen Linien. Danach übergab er die Karte einem örtlichen Beamten, der extra nach Berlin gereist war. Dieser nahm sie, von dem Geist des Fortschritts beseelt, entgegen wie einst Moses die Steintafeln mit den zehn Geboten. Hinter den Bürotüren knüllte er sie, ungeachtet der noch frischen Tinte, zusammen und stopfte sie in die Gesäßtasche, auf der er die längste Zeit der Rückreise mit Bummelzug und Ochsenkarren zubringen würde. Wieder daheim entfaltete er sie sorgfältig und legte sie seiner Frau vor, damit sie als seine übergeordnete Instanz den Plan absegne. Nachdem sie ihre Korrekturen eingebracht, und der Hund noch ein wenig darauf herumgekaut hatte, entknitterte die Karte ein letztes Mal, wenn auch weniger sorgfältig, und übertrug die neue Straßen in die Baupläne. Was nicht mehr zu erkenne war, wurde einfach hinter der Ziege her gebaut. Und so sieht das Straßennetz noch heute aus. Kurve an Kurve, durch Serpentinen und keine Kuppe auslassend.
Warum ich das schreibe? Ich möchte mich bei dem weitsichtigen eifeler Beamten bedanken. Und seiner Frau. Und dem Hund. Ich bin auf dem Heimweg und tanze mit Quasimodo über diese Sträßchen. Irgendwas zwischen Samba und Rock ‚n‘ Roll ohne Überschlag. Und grinse, dass die Mundwinkel fast im Lenkrad hängen bleiben. Ich habe zu selten hier zu tun.
Der Rest der Heimfahrt ist aufregend unspektakulär. Ich mogle mich an Bonn vorbei und nehme Köln ganz locker von hinten. Die Straßen sind zwar nicht leer, aber das geht auch bedeutend schlechter, wie man auf der Gegenfahrbahn sieht. So rolle ich in das Abendrot. (Gut, das Abendrot besteht aus den Bremslichtern der Autos, die sich zum nächsten Stau formieren. Aber so soll diese Geschichte nicht enden.)
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Dienstag, 18. Januar 2011
Eifel Nachschlag
Aus der Diasporae.stahler, 20:34h
Adenau: Wenn man den inzwischen vierten Tag an einem Ort verbringt, kann man sich auch mal kritischer äußern. Vor allem wenn man am nächsten Tag abreist, was das durch diese Äußerungen erwachsende Risiko minimiert.
In vielen Hinterhöfen liegen totgeschraubte Fahrräder. Dass hier nicht die ideale Gegend zum Radfahren ist, lässt die Topologie ja erkennen. Aber das ist doch nicht erst seit letzter Woche so! Wenn man den Kopf in den Nacken legen muss, um einen schmalen Streifen Himmel zu sehen, dann ist das hier steil. Dass man dann die Räder sabotiert, um hier nicht fahren zu müssen, ist verständlich, dazu aber extra eins zu kaufen nicht logisch. Wirklich nicht.
Genauso seltsam ist das Verhältnis des Eifelers zu seiner eigenen Kultur. Wo Bücher verkauft werden, sind Auslagen und Schaufenster mit Berndörfern überfüllt, so daß man die ganze Stadt Bern daraus ein zweites Mal bauen könnte. Dabei stammt der Mann aus dem Ruhrgebiet. Dagegen ist das Hauptwerk des Eifeldichters Andreas Izquierdo (er stammt aus Iversheim in der Nordeifel, trotz des Nachnamens) „Schlaflos in Dörresheim“ (welches jedem hiermit nicht nur ans Herz gelegt sondern an sämtliche Koronararterien getackert sei) nicht käuflich zu erwerben.
Man muss diese Aussagen natürlich im Zusammenhang werten. Inzwischen habe ich aktive Radfahrer entdeckt. Und auch die Gesinnung des Chronisten sollte beachtet werden. Ich war, um einfach nur mal zu schauen (in weniger aufgeklärten Kulturkreisen heißt das „Bummeln“!!) im örtlichen Möbelhaus. Wie ich zwischenzeitlich erfahren habe, wurde bereits ein Ausschlussverfahren angestrengt, mich aus der Gemeinschaft männlicher Wesen zu verbannen. Ich hingegen überlege noch einmal hin zu gehen. Mit zwei Benzinkanistern. Um „Die neue Form des Wohnens“ an jeglicher Form der Ausbreitung zu hindern.
In vielen Hinterhöfen liegen totgeschraubte Fahrräder. Dass hier nicht die ideale Gegend zum Radfahren ist, lässt die Topologie ja erkennen. Aber das ist doch nicht erst seit letzter Woche so! Wenn man den Kopf in den Nacken legen muss, um einen schmalen Streifen Himmel zu sehen, dann ist das hier steil. Dass man dann die Räder sabotiert, um hier nicht fahren zu müssen, ist verständlich, dazu aber extra eins zu kaufen nicht logisch. Wirklich nicht.
Genauso seltsam ist das Verhältnis des Eifelers zu seiner eigenen Kultur. Wo Bücher verkauft werden, sind Auslagen und Schaufenster mit Berndörfern überfüllt, so daß man die ganze Stadt Bern daraus ein zweites Mal bauen könnte. Dabei stammt der Mann aus dem Ruhrgebiet. Dagegen ist das Hauptwerk des Eifeldichters Andreas Izquierdo (er stammt aus Iversheim in der Nordeifel, trotz des Nachnamens) „Schlaflos in Dörresheim“ (welches jedem hiermit nicht nur ans Herz gelegt sondern an sämtliche Koronararterien getackert sei) nicht käuflich zu erwerben.
Man muss diese Aussagen natürlich im Zusammenhang werten. Inzwischen habe ich aktive Radfahrer entdeckt. Und auch die Gesinnung des Chronisten sollte beachtet werden. Ich war, um einfach nur mal zu schauen (in weniger aufgeklärten Kulturkreisen heißt das „Bummeln“!!) im örtlichen Möbelhaus. Wie ich zwischenzeitlich erfahren habe, wurde bereits ein Ausschlussverfahren angestrengt, mich aus der Gemeinschaft männlicher Wesen zu verbannen. Ich hingegen überlege noch einmal hin zu gehen. Mit zwei Benzinkanistern. Um „Die neue Form des Wohnens“ an jeglicher Form der Ausbreitung zu hindern.
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Montag, 17. Januar 2011
Eigentlich logisch...
Landmarkee.stahler, 20:14h
Man kann niemanden berührungslos in den Arm nehmen.
Nicht einmal schriftlich.
(Entschuldigung, klingt trivial, wollte aber mal raus.)
Nicht einmal schriftlich.
(Entschuldigung, klingt trivial, wollte aber mal raus.)
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Sonntag, 16. Januar 2011
Mostly Harmless, oder?
Aus der Heimatgemeindee.stahler, 20:41h
Möhnesee: Als heute Morgen sowohl durch mein Schlafzimmerfenster als auch meine Lieder das Morgenrot scheint, singen einige Endorphine die Internationale. Da es laut aller Meteorologen auch noch zu warm für die Jahreszeit ist (Haben die denn noch alle Nadeln auf der Fichte?), steht fest: Aufs Rad! Also ich. Die Wetterfrösche meinetwegen auch, aber darum soll sich jemand anders kümmern.
Der Ruhrtalradweg soll es werden. Nachdem ich die Etappen Winterberg - Hüsten und Hattingen - Mülheim bereits unter den Rädern hatte, will ich die Lücke, wenn nicht schließen, dann zumindest verkleinern. Quasimodo steht in Hüsten am Bahnhof, Herbie und ich kommen zur Ruhr. Wo wir nach zweihundert Metern stehen. An einer Absperrung. Der Weg ist nicht befahrbar, weil mörderische Bäume und Äste sich angeblich auf harmlose Passanten werfen würden. Zeit für Plan B.
Erst ziehe ich die Erzbahntrasse ins Kalkül. Aber erstens bedeutet das eine ziemliche Fahrerei, und zweitens sind die ganzen Püttis doch eh am Möhnesee, dann kann ich auch dort hin.
Ich werfe mich mit Herbie zu Tal. Die Sonne scheint und wir toben über die Radwege. Hinter der Sperrmauer schlägt mir dann das geballte Misstrauen gegenüber Radfahrern entgegen. Ich betrachte meine Jacke. Die ist zwar orange, aber ohne schwarze Streifen. Verwechslung mit einem Tiger ist also ausgeschlossen. Von der Statur her sehe ich einem Tiger- Panzer ähnlich, aber der hat zwei Ketten und ist auch lauter, egal wie ich am Berg schnaufe. Trotzdem werden beim Spaziergänger Slalom Ehefrauen und Lebensabschnittsbegleiter zur Seite gezupft, als wäre ich die Killerfichte aus dem Ruhrtal. Nur die kleinen Kinder lässt man mitten auf dem Weg herumrennen. Das ist aber in Ordnung. Wenn man die richtig trifft bremsen sie kaum das Vorankommen und es entstehen auch keine Schäden am eigenen Fahrrad. Ich mag weitsichtige Eltern.
Nach drei Stunden und einigen Ecken, die ich noch nicht kannte, verlade ich Herbie wieder. Jetzt müsste nur der Baumbestand an der Ruhr sich wieder einkriegen.
Der Ruhrtalradweg soll es werden. Nachdem ich die Etappen Winterberg - Hüsten und Hattingen - Mülheim bereits unter den Rädern hatte, will ich die Lücke, wenn nicht schließen, dann zumindest verkleinern. Quasimodo steht in Hüsten am Bahnhof, Herbie und ich kommen zur Ruhr. Wo wir nach zweihundert Metern stehen. An einer Absperrung. Der Weg ist nicht befahrbar, weil mörderische Bäume und Äste sich angeblich auf harmlose Passanten werfen würden. Zeit für Plan B.
Erst ziehe ich die Erzbahntrasse ins Kalkül. Aber erstens bedeutet das eine ziemliche Fahrerei, und zweitens sind die ganzen Püttis doch eh am Möhnesee, dann kann ich auch dort hin.
Ich werfe mich mit Herbie zu Tal. Die Sonne scheint und wir toben über die Radwege. Hinter der Sperrmauer schlägt mir dann das geballte Misstrauen gegenüber Radfahrern entgegen. Ich betrachte meine Jacke. Die ist zwar orange, aber ohne schwarze Streifen. Verwechslung mit einem Tiger ist also ausgeschlossen. Von der Statur her sehe ich einem Tiger- Panzer ähnlich, aber der hat zwei Ketten und ist auch lauter, egal wie ich am Berg schnaufe. Trotzdem werden beim Spaziergänger Slalom Ehefrauen und Lebensabschnittsbegleiter zur Seite gezupft, als wäre ich die Killerfichte aus dem Ruhrtal. Nur die kleinen Kinder lässt man mitten auf dem Weg herumrennen. Das ist aber in Ordnung. Wenn man die richtig trifft bremsen sie kaum das Vorankommen und es entstehen auch keine Schäden am eigenen Fahrrad. Ich mag weitsichtige Eltern.
Nach drei Stunden und einigen Ecken, die ich noch nicht kannte, verlade ich Herbie wieder. Jetzt müsste nur der Baumbestand an der Ruhr sich wieder einkriegen.
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Donnerstag, 13. Januar 2011
Aus der Diasporae.stahler, 23:59h
A7: Im strömenden Regen ballere ich mit hundertfuffzich Sachen über die nächtliche, aber trotzdem gut ausgelastete, Autobahn und frage mich, warum ich mir eigentlich Gedanken über meine Altersvorsorge mache.
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Montag, 10. Januar 2011
Eifel Blues*
Aus der Diasporae.stahler, 21:41h
Adenau: In der tiefen Eifel sind die Täler schmal und die Häuser auf die Felsen tapeziert. Trotzdem wurde der Ort nicht von der Zeit vergessen. Zumindest nicht komplett. Der örtliche Supermarkt ist ein moderner Konsumpalast wie seine Kollegen im Rest der Republik. Doch bei dem Versuch ein paar Äpfel zu kaufen, werde ich freundlich aber resolut gestoppt. Hier wird man bedient! Ich darf entscheiden, ob die Golden Delicious mehr gelb oder grün sein dürfen und bekomme sie dann in einer Papiertüte, auf der der Preis handschriftlich vermerkt wurde, überreicht. Schön ist es in der Eifel.
Ich schreie in den dunklen Wald hinaus. Es ist weder Mitternacht, noch spukt es in dieser Ecke. Vielleicht hilft es ja.
Adenau: Wer auch immer meint, die Nacht wäre nicht zum schlafen da, musste am nächsten Morgen nicht arbeiten. Schlafen wird unterschätzt.
Auszählungen bei Tageslicht haben ergeben: Der Ortskern besteht aus Apotheken, Bäckereien mit angeschlossenem Café, Optikern und Blumenläden. Die weitere Bebauung hat keinerlei statistische Relevanz.
Ein Einheimischer weist mich darauf hin, dass die Pizzeriendichte der einer italienischen Großstadt entspricht. Und wenn der Nürburgring nach der Winterpause wieder öffnet, sind englische Wochen. Bis zur Winterpause.
* Ja, der Titel ist bei Jacques Berndorf geklaut, aber er trifft es nun einmal.
Ich schreie in den dunklen Wald hinaus. Es ist weder Mitternacht, noch spukt es in dieser Ecke. Vielleicht hilft es ja.
Adenau: Wer auch immer meint, die Nacht wäre nicht zum schlafen da, musste am nächsten Morgen nicht arbeiten. Schlafen wird unterschätzt.
Auszählungen bei Tageslicht haben ergeben: Der Ortskern besteht aus Apotheken, Bäckereien mit angeschlossenem Café, Optikern und Blumenläden. Die weitere Bebauung hat keinerlei statistische Relevanz.
Ein Einheimischer weist mich darauf hin, dass die Pizzeriendichte der einer italienischen Großstadt entspricht. Und wenn der Nürburgring nach der Winterpause wieder öffnet, sind englische Wochen. Bis zur Winterpause.
* Ja, der Titel ist bei Jacques Berndorf geklaut, aber er trifft es nun einmal.
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Sonntag, 9. Januar 2011
Zoologische Expedition beendet
Aus der Heimatgemeindee.stahler, 23:08h
Werl: Eine dreiköpfige zoologische Expedition musste gestern ihren Einsatz unter dramatischen Bedingungen beenden. Man war auf der Suche nach dem seltenen Wollbieber. Als die Biologen, nach mehreren Hinweisen aus der Bevölkerung, einen für den Wollbieber idealen Lebensraum fanden, legten sie sich auf die Lauer. Nach mehreren, erfolgsversprechenden Funden von Fellresten war man sich sehr sicher, das seltene Tier zu finden. Dann wurde das Biotop allerdings von Menschenhand vernichtet. Die Forscher mussten unverrichteter Dinge abziehen, da nicht einmal eine Wollmaus, die kleinere Verwandte des Wollbiebers, zurück blieb.
P.S.: Ich habe gestern endlich mal mein Schlafzimmer aufgeräumt. Aber was wollten die Typen mit der Kamera da???
P.S.: Ich habe gestern endlich mal mein Schlafzimmer aufgeräumt. Aber was wollten die Typen mit der Kamera da???
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Donnerstag, 6. Januar 2011
Aus der Heimatgemeindee.stahler, 08:46h
Soest: Verlängerte Ladenöffnungszeiten haben durchaus ihre Vorteile, verlangen aber auch vom Kunden eine gewisse Konzentration.
Eigentlich hatte ich für den Abend Kultur statt Kommerz eingeplant. Im alten Schlachthof spielte eine Beatles-Coverband, und das ziemlich gut. Allerdings benötigten die Herren bereits nach einer halben Stunde ein „ganz kurzes“ Päuschen. Als die sich dann zog wie die Konzertabstinenz der Originalbesetzung, was wohl auch dem Tode von John Lennon geschuldet sein mag, zog ich von hinnen. Das kann meine Beatles CD dann doch besser.
Als ich mich danach mit alledem eindeckte, was ich auch ganz dringend nicht brauchte, stand ich schließlich tief nächtens an der Supermarktkasse und entdeckte dort im Kinder- und Quengelsortiment – Pfeile für ein Betäubungsgewehr! Also dünne Stäbe, etwa achtzehn Zentimeter lang und mit einem Federbusch an einem Ende. Ein Service, den die örtlichen Veterinäre und Großwildjäger sicher zu schätzen wissen. Sollte irgendeine Löwenmutter, eine durchgedrehte Kuh oder ein übergeschnapptes Alphamännchen auf dem Parkplatz erlegt werden müssen, die Munition liegt Griffbereit. Doch dann streifte durch mein Unterbewusstsein, das noch etwas wacher als ich war, der Begriff „Ugly Pen“. Zwar war die Verpackung mit „Jiggly Pen“ beschriftet, hässlicher Stift aber eine absolut treffende Produktbeschreibung. Also: Unterbewusstsein auf beim Mitternachtseinkauf.
Eigentlich hatte ich für den Abend Kultur statt Kommerz eingeplant. Im alten Schlachthof spielte eine Beatles-Coverband, und das ziemlich gut. Allerdings benötigten die Herren bereits nach einer halben Stunde ein „ganz kurzes“ Päuschen. Als die sich dann zog wie die Konzertabstinenz der Originalbesetzung, was wohl auch dem Tode von John Lennon geschuldet sein mag, zog ich von hinnen. Das kann meine Beatles CD dann doch besser.
Als ich mich danach mit alledem eindeckte, was ich auch ganz dringend nicht brauchte, stand ich schließlich tief nächtens an der Supermarktkasse und entdeckte dort im Kinder- und Quengelsortiment – Pfeile für ein Betäubungsgewehr! Also dünne Stäbe, etwa achtzehn Zentimeter lang und mit einem Federbusch an einem Ende. Ein Service, den die örtlichen Veterinäre und Großwildjäger sicher zu schätzen wissen. Sollte irgendeine Löwenmutter, eine durchgedrehte Kuh oder ein übergeschnapptes Alphamännchen auf dem Parkplatz erlegt werden müssen, die Munition liegt Griffbereit. Doch dann streifte durch mein Unterbewusstsein, das noch etwas wacher als ich war, der Begriff „Ugly Pen“. Zwar war die Verpackung mit „Jiggly Pen“ beschriftet, hässlicher Stift aber eine absolut treffende Produktbeschreibung. Also: Unterbewusstsein auf beim Mitternachtseinkauf.
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Donnerstag, 30. Dezember 2010
Aus der Heimatgemeindee.stahler, 20:54h
Küche: In der einen Hand halte ich den Kartoffelchip, der sich gerade zu Boden warf. In der anderen die Tüte aus der er kam. Diese gibt leider keine Auskunft, ob ihr Inhalt in den Biomüll darf, oder in gelben Fässern in einem Salzstock eingelagert werden muss. Die Zutatenliste legt dies zumindest nahe. Bleibt wohl nur die Entsorgung durch Verzehr.
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