Montag, 21. Mai 2012
Perspektive
Aus der Diasporae.stahler, 11:29h
Dortmund: So ein BMW X3 ist schon ein verdammt großes Auto. Besonders im Rückspiegel betrachtet, wenn er einem mit gefühlten 30 Zentimetern Abstand folgt. Und trotzdem reicht der Platz nicht einen Aschenbecher einzubauen, so dass der Fahrer gezwungen ist, seine Kippen aus dem Fenster zu werfen.
Arschgeige.
Arschgeige.
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Freitag, 27. April 2012
Ausgeelcht
Aus der Diasporae.stahler, 10:37h
Hannover: Als ich aus der Tür trete, liegt in der Luft ein Hauch von Frühling. Oder ist es der Hauch von Heimat?
Nun muss ich nur noch dem Dämon der Vergangenheit entgehen.
Nun muss ich nur noch dem Dämon der Vergangenheit entgehen.
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Samstag, 7. April 2012
Was sonst?
Aus der Diasporae.stahler, 11:31h
Essen: Fingern gleich ragt das Sonnenlicht, das sich durch die schmutzigen Oberlichtfenster gekämpft hat in die sparsam beleuchtete Fabrikhalle. Darin glitzert Staub, der im Takt der schweren Maschinen tanzt. Neben mir geht Horst Michalski. Er ist der Schichtführer und soll mir den Betrieb zeigen. Seine gegerbte Haut verrät, dass er schon immer in der Industrie gearbeitet hat. Und auch nicht mehr lange muss. „Hier zählt Erfahrung“, hatte er mehr über den Lärm der Maschinen hinweg zugebrüllt.
Inzwischen stehen wir vor der Berta. Seiner Berta. Michalski ist kaum zu verstehen, obwohl er so laut wie möglich schreit. Trotzdem bleibt mir der Stolz, der in seiner Stimme mitschwingt, nicht verborgen. „Der Torf kommt aus der Aufbereitungsanlage, die wir eben gesehen haben. Dann geht er hier in unsere kleine Berta. Die einzige 800 Tonnen Presse in unserer Branche.“ Wie choreografiert rast jetzt der Pressbär hinab und lässt Maschine und Halle erzittern. „Da ist Kawumm hinter. So machen wir jede Schicht 40.000 Narzissensträußchen, drei Schichten Täglich. „Narzissen?“ frage ich mein gegenüber verwirrt. „Die Blumen?“ „Ja klar, was sonst? Wenn sie aus der Presse fallen gehen sie durch die Kühlstrecke, die Lackiererei und dann in den Versand.“ Mein Verstand verlangt nach einer Pause. Fest schließe ich die Augen, der Lärm um mich ebbt ab, das Zittern des Bodens ebenfalls.
Als ich die Augen wieder öffne, bin ich wieder an der Straße, die die Sonntagsausflügler so gerne nehmen. Im Sonnlicht steht der mobile Blumenstand, davor ein großes Schild. „Narzissen frisch vom Feld.“ Woher auch sonst?
Inzwischen stehen wir vor der Berta. Seiner Berta. Michalski ist kaum zu verstehen, obwohl er so laut wie möglich schreit. Trotzdem bleibt mir der Stolz, der in seiner Stimme mitschwingt, nicht verborgen. „Der Torf kommt aus der Aufbereitungsanlage, die wir eben gesehen haben. Dann geht er hier in unsere kleine Berta. Die einzige 800 Tonnen Presse in unserer Branche.“ Wie choreografiert rast jetzt der Pressbär hinab und lässt Maschine und Halle erzittern. „Da ist Kawumm hinter. So machen wir jede Schicht 40.000 Narzissensträußchen, drei Schichten Täglich. „Narzissen?“ frage ich mein gegenüber verwirrt. „Die Blumen?“ „Ja klar, was sonst? Wenn sie aus der Presse fallen gehen sie durch die Kühlstrecke, die Lackiererei und dann in den Versand.“ Mein Verstand verlangt nach einer Pause. Fest schließe ich die Augen, der Lärm um mich ebbt ab, das Zittern des Bodens ebenfalls.
Als ich die Augen wieder öffne, bin ich wieder an der Straße, die die Sonntagsausflügler so gerne nehmen. Im Sonnlicht steht der mobile Blumenstand, davor ein großes Schild. „Narzissen frisch vom Feld.“ Woher auch sonst?
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Donnerstag, 29. März 2012
„You must remember this …“
Aus der Diasporae.stahler, 00:37h
Henstedt-Ulzburg: „Das ist kein Jim Beam.“ Mit diesen Worten goss der kleine Flegel, den uns die Werbung damals als unwahrscheinlich cool verkaufte, den Inhalt seines Glases auf den Tresen und verschwand. Die Szene war jahrelang irgendwo in meinem Gedächtnis verschüttet, bis sie heute mal wieder beim Bewusstsein vorstellig wurde.
Ein Stapel Kartons eben jener Flaschen war im hiesigen Supermarkt um ein Motorrad drapiert worden. Große Banner versprachen drei glücklichen Gewinnern je eine original Harley Fat Boy. Bei dem anwesenden Chopper handelte es sich um eine runtergerockte Yamaha. Meine Überlegungen, welche Flegeleien ich mit den Worten „Das ist keine Harley Davidson“ begehen könnte, waren vorm Ladenschluss leider noch nicht beendet.
Ein Stapel Kartons eben jener Flaschen war im hiesigen Supermarkt um ein Motorrad drapiert worden. Große Banner versprachen drei glücklichen Gewinnern je eine original Harley Fat Boy. Bei dem anwesenden Chopper handelte es sich um eine runtergerockte Yamaha. Meine Überlegungen, welche Flegeleien ich mit den Worten „Das ist keine Harley Davidson“ begehen könnte, waren vorm Ladenschluss leider noch nicht beendet.
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Das Tentakelmonster aus Zimmer 45
Aus der Diasporae.stahler, 00:37h
Witzhave: Etwas geht vor in diesem abgelegenen Hotel nahe der Autobahn. Wellige Arme, Staubsaugerschläuchen gleich, zwängen sich durch die Tür von Zimmer 45 und breiten sich auf dem davor liegenden Flur aus. Nur von dünnen Streifen Klebeband gebündelt, die keinem ernsthaften Befreiungsversuch widerstehen würden. Aus dem Zimmer ein unablässiges Rauschen. „Wasserschaden“ meint die Hotelchefin lapidar, als wir Montagabend einchecken. Mein Misstrauen ist geweckt.
Dienstagmorgen setzen die Ereignisse sich fort. Nach einer Nacht, die zu friedlich für die sonstigen Ereignisse war, treffe ich meinen Kollegen beim Frühstück wieder. Er spricht mit fremder Zunge und immer wieder streut er unverständliche Worte und Redewendungen ein. Panik versucht sich meiner zu bemächtigen. Ich beruhige mich mit dem Mantra: „Er ist Bayer, die reden halt so.“ Dann erhebt der Südländer sich mit der Bemerkung, sich mit ein paar Vitaminen zu versorgen. Ich rechne nicht damit ihn wieder zu sehen. Zwei Minuten später ist er zurück. (Die Doppelgängerprüfung steht noch aus.) Auf seinem Teller: eine Portion Mett! Wahrscheinlich Multivitaminmett. Welcher wahnsinnige Wissenschaftler mag in der Waschküche wirken, um wehrlose Wesen in Multivitaminmett zu verwandeln? Wahrscheinlich der Bruder und Onkel des Inhabers.
Dienstagnachmittag hat es mich erwischt. Ich war vorsichtig, hatte aber unterschätzt, wie weite Kreise die Verschwörung zieht. So wurde ich Opfer eines bizarren Zeitbeschleunigungsexperiments. Ich hatte mich für fünf Minuten hingelegt und erwachte dreieinhalb Stunden später. Die Zeitkapsel hatte ich sogar freiwillig genommen. Die, wie ich mir jetzt sicher bin, eingeweihte Apothekerin hatte sie mir als Kopfschmerztablette verkauft. Wo kamen die Kopfschmerzen her? War es wirklich nur die schlechte Luft? Oder spricht der „Kollege“ gar kein Bayrisch sondern sendet Signale aus, die meine Gedankenmatrix stören? Diskutiere das beim Abendessen mit einem Hotelgast aus. Er heißt Fox Mulder und glaubt nicht an Außerirdische. Als sich unsere Wege trennen, summt er so etwas wie „Let’s do the time warp again“.
Mittwochmorgen. Stille in Zimmer 45. Schlaff liegen die Tentakel am Boden. Hat man das Monster zur Ruhe gebracht, weil sich mein Misstrauen herumsprach? Oder hat es die Schlachtreife erreicht und ist nun bereit, zu Multivitaminmett verarbeitet zu werden? Genährt von einer ausreichenden Zahl von Hotelgästen? Deren verschwinden sich mit einem lapidaren „Abgereist“ nur allzu leicht verbergen lässt? Nach dem Frühstück erklingt wieder die bekannte Geräuschkulisse aus Zimmer 45. Hier geht definitiv etwas vor. Im Bewusstsein des Risikos, verbringe ich mit dem Bayern den Abend in Hamburg.
Donnerstagmorgen: Irgendwann hat mir jemand mit stumpfer Reißnadel folgende Anweisung ins Y-Chromosom geritzt: „6:00 Uhr: Augen auf!“ Wenig später breche ich zu einem Morgenspaziergang auf, der mich zu einer etwas außerhalb gelegenen Siedlung führt. Verstreute Häuser die sich im Wald verstecken. Gleich jenen der Raketenforscherr von Peenemünde im zweiten Weltkrieg. Aber was sollten Wissenschaftler in dieser Einöde? Wo es nur ein abgelegenes Hotel nahe der Autobahn gibt?
Beim Frühstück bin ich noch nicht ganz Herr meiner Sinne. Trotzdem möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass man mich freudig verabschiedet. Der Abdruck des Teebeutels auf der Tischdecke, als auch jener der Gurkenscheibe am Boden, sollen dazu beitragen. Und wer selber Spuren hinterlässt, kann nicht spurlosverschwinden …
Dienstagmorgen setzen die Ereignisse sich fort. Nach einer Nacht, die zu friedlich für die sonstigen Ereignisse war, treffe ich meinen Kollegen beim Frühstück wieder. Er spricht mit fremder Zunge und immer wieder streut er unverständliche Worte und Redewendungen ein. Panik versucht sich meiner zu bemächtigen. Ich beruhige mich mit dem Mantra: „Er ist Bayer, die reden halt so.“ Dann erhebt der Südländer sich mit der Bemerkung, sich mit ein paar Vitaminen zu versorgen. Ich rechne nicht damit ihn wieder zu sehen. Zwei Minuten später ist er zurück. (Die Doppelgängerprüfung steht noch aus.) Auf seinem Teller: eine Portion Mett! Wahrscheinlich Multivitaminmett. Welcher wahnsinnige Wissenschaftler mag in der Waschküche wirken, um wehrlose Wesen in Multivitaminmett zu verwandeln? Wahrscheinlich der Bruder und Onkel des Inhabers.
Dienstagnachmittag hat es mich erwischt. Ich war vorsichtig, hatte aber unterschätzt, wie weite Kreise die Verschwörung zieht. So wurde ich Opfer eines bizarren Zeitbeschleunigungsexperiments. Ich hatte mich für fünf Minuten hingelegt und erwachte dreieinhalb Stunden später. Die Zeitkapsel hatte ich sogar freiwillig genommen. Die, wie ich mir jetzt sicher bin, eingeweihte Apothekerin hatte sie mir als Kopfschmerztablette verkauft. Wo kamen die Kopfschmerzen her? War es wirklich nur die schlechte Luft? Oder spricht der „Kollege“ gar kein Bayrisch sondern sendet Signale aus, die meine Gedankenmatrix stören? Diskutiere das beim Abendessen mit einem Hotelgast aus. Er heißt Fox Mulder und glaubt nicht an Außerirdische. Als sich unsere Wege trennen, summt er so etwas wie „Let’s do the time warp again“.
Mittwochmorgen. Stille in Zimmer 45. Schlaff liegen die Tentakel am Boden. Hat man das Monster zur Ruhe gebracht, weil sich mein Misstrauen herumsprach? Oder hat es die Schlachtreife erreicht und ist nun bereit, zu Multivitaminmett verarbeitet zu werden? Genährt von einer ausreichenden Zahl von Hotelgästen? Deren verschwinden sich mit einem lapidaren „Abgereist“ nur allzu leicht verbergen lässt? Nach dem Frühstück erklingt wieder die bekannte Geräuschkulisse aus Zimmer 45. Hier geht definitiv etwas vor. Im Bewusstsein des Risikos, verbringe ich mit dem Bayern den Abend in Hamburg.
Donnerstagmorgen: Irgendwann hat mir jemand mit stumpfer Reißnadel folgende Anweisung ins Y-Chromosom geritzt: „6:00 Uhr: Augen auf!“ Wenig später breche ich zu einem Morgenspaziergang auf, der mich zu einer etwas außerhalb gelegenen Siedlung führt. Verstreute Häuser die sich im Wald verstecken. Gleich jenen der Raketenforscherr von Peenemünde im zweiten Weltkrieg. Aber was sollten Wissenschaftler in dieser Einöde? Wo es nur ein abgelegenes Hotel nahe der Autobahn gibt?
Beim Frühstück bin ich noch nicht ganz Herr meiner Sinne. Trotzdem möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass man mich freudig verabschiedet. Der Abdruck des Teebeutels auf der Tischdecke, als auch jener der Gurkenscheibe am Boden, sollen dazu beitragen. Und wer selber Spuren hinterlässt, kann nicht spurlosverschwinden …
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Morgenandacht
Aus der Diasporae.stahler, 09:33h
Henstedt-Ulzburg: Wie dünn der Firnis der Zivilisation, der unser aller Neandertaler bedeckt und unsere Gesellschaft zusammen hält, in Wirklichkeit ist, verdeutlicht mir mal wieder der schäbige, billige, aufwendig gegen Diebstahl gesicherte Radiowecker in meinem Hotelzimmer.
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Freitag, 16. März 2012
Dr. Kimble
Aus der Diasporae.stahler, 10:35h
Lübeck: Ronzige Hotels haben auch Vorteile. Man flüchtet so gerne aus ihnen.
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Montag, 12. März 2012
Mythos Afrika
Aus der Diasporae.stahler, 23:14h
Helmstedt: In vielen afrikanische Sagen und Legenden geht es um den geheimnisvollen Elefantenfriedhof. Sobald die mächtigen Tiere spüren, dass ihre Zeit gekommen ist, wandern sie zu diesem mystischen Ort, den schon Generationen ihrer Vorfahren aufsuchten, um dort zu sterben. Kein Mensch hat diese Stätte je gesehen. Wahrscheinlich existierten nicht einmal Sagen und Legenden, bevor nicht ein bourbongetränkter Hollywoodautor sie für einen Tarzanfilm erfand.
Und doch fühle ich mich, als wäre ich mitten drin. Weidwund ziehen sie nach Osten. Zu Beginn meiner Reise nur wenige, doch nun passiere ich immer mehr von ihnen. Ein beständig wachsender Kreuzzug der Sterbenden. Zu schwach oder zu angeschlagen für den beschwerlichen Weg werden sie getragen. Immer weiter nach Osten, zu diesem mystischen Ort. Dem legendären Autofriedhof.
Und doch fühle ich mich, als wäre ich mitten drin. Weidwund ziehen sie nach Osten. Zu Beginn meiner Reise nur wenige, doch nun passiere ich immer mehr von ihnen. Ein beständig wachsender Kreuzzug der Sterbenden. Zu schwach oder zu angeschlagen für den beschwerlichen Weg werden sie getragen. Immer weiter nach Osten, zu diesem mystischen Ort. Dem legendären Autofriedhof.
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199 398 500 A
Aus der Diasporae.stahler, 23:14h
Wolfsburg: Dies ist eine Geschichte von Getriebenen. Von Suchenden. Und der Hoffnung, eines Tages den heiligen Gral zu finden. In dieser Gralslehre wurden schon etliche Kapitel geschrieben. Nichts davon konnte Dan Brown beitragen. Fragt man die marodierenden Nomaden meiner Zunft, so geben sie nur zwei geseufzte Buchstaben von sich: VW.
Die Currywurst von Volkswagen verfügt über einen legendären Ruf. Selbst hergestellt besitzt sie eine eigene Ersatzteilnummer (die Soße übrigens auch) und wird in den Werkskantinen des Unternehmens serviert. Außerdem in der Autostadt. Die damit Ziel meiner Pilgerfahrt wird. Sieben Euro kostet das Abendticket, der Betrag kann in den Restaurants verzehrt werden. Also zügig meiner Erfüllung entgegen. Currywurst mit Pommes und einer Cola sind schnell geordert und frisch zubereitet. Zu entrichten sind 9,90€, womit ich noch ein Restguthaben von 4,10€ habe. Als mir auch die freundliche Angestellte dieses Rechenkunststück nicht erklären kann, stelle ich alle Versuche ein, es zu verstehen. Beschließe aber, mir bei der nächsten Fahrzeugsuche ein Angebot von Volkswagen unterbreiten zu lassen.
Aber hier sollte es ja um die Wurst gehen. Lecker ist sie, ohne Frage. Aber auch keine Offenbarung. Schnell verblasst ihr Nimbus. Vielleicht muss man sie dort verzehren, wo sie herstammt. In einer der Kantinen, wie dem Getriebewerk in Salzgitter oder bei den Nutzfahrzeugen in Hannover. In einer Reihe, Schulter an Schulter mit den Männern und Frauen, die mit ihrer Hände Arbeit dafür sorgen, dass „Made in Germany“ seinen guten Klang behält. Und nicht in einem begehbaren Hochglanzprospekt, wo ein Marketingkonzept sich selbst feiert.
Und wenn ich irgendwann die beste Currywurst gefunden habe, schreibe ich Flugblätter, die dem Kommunismus doch noch zum Sieg verhelfen.
Die Currywurst von Volkswagen verfügt über einen legendären Ruf. Selbst hergestellt besitzt sie eine eigene Ersatzteilnummer (die Soße übrigens auch) und wird in den Werkskantinen des Unternehmens serviert. Außerdem in der Autostadt. Die damit Ziel meiner Pilgerfahrt wird. Sieben Euro kostet das Abendticket, der Betrag kann in den Restaurants verzehrt werden. Also zügig meiner Erfüllung entgegen. Currywurst mit Pommes und einer Cola sind schnell geordert und frisch zubereitet. Zu entrichten sind 9,90€, womit ich noch ein Restguthaben von 4,10€ habe. Als mir auch die freundliche Angestellte dieses Rechenkunststück nicht erklären kann, stelle ich alle Versuche ein, es zu verstehen. Beschließe aber, mir bei der nächsten Fahrzeugsuche ein Angebot von Volkswagen unterbreiten zu lassen.
Aber hier sollte es ja um die Wurst gehen. Lecker ist sie, ohne Frage. Aber auch keine Offenbarung. Schnell verblasst ihr Nimbus. Vielleicht muss man sie dort verzehren, wo sie herstammt. In einer der Kantinen, wie dem Getriebewerk in Salzgitter oder bei den Nutzfahrzeugen in Hannover. In einer Reihe, Schulter an Schulter mit den Männern und Frauen, die mit ihrer Hände Arbeit dafür sorgen, dass „Made in Germany“ seinen guten Klang behält. Und nicht in einem begehbaren Hochglanzprospekt, wo ein Marketingkonzept sich selbst feiert.
Und wenn ich irgendwann die beste Currywurst gefunden habe, schreibe ich Flugblätter, die dem Kommunismus doch noch zum Sieg verhelfen.
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Namen sind nur …
Aus der Diasporae.stahler, 23:13h
Norderstedt: Nur noch kurze Zeit bis zum Auftritt. Gelegenheit für letzte Vorbereitungen. Dringende Vorbereitungen. Kein Gegenüber nimmt es freundlich hin, ständig angeknurrt zu werden. Nicht einmal von einem Magen.
Auf unserem Anmarsch ist uns kein Systemgastronom entgegengetreten. Die letzte Gelegenheit befindet sich in fußläufiger Entfernung zu unserem Ziel: Monis Schlemmer-Oase. Hinterm Tresen natürlich Moni. Zwischen eins siebzig und eins achtzig groß. Von muskulöser Statur, die weitgehend frei von den Verwüstungen ihres Berufsstandes ist. Und Moni ist ein Kerl.
Mit Spekulationen verbringen wir die Wartezeit auf unser Essen. Entweder ist Moni in der Küche, im Urlaub oder auf einer Baleareninsel, um dort vom Verkaufserlös ihrer Schlemmer-Oase ihren Lebensabend zu verbringen. Und ihre Nachfolger wollen sich erst einen Namen machen, um sich dann für diesen auch ein neues Namensschild anfertigen zu lassen.
Doch schnell verabschieden wir uns von diesen abwegigen Thesen. Lösungen für derartige Rätsel finden sich immer in der Vergangenheit. Als der Pommesschmied, der sich mit einem geflügelten Helm auch gut als Urlaubsvertretung hinter Thors Amboss machen würde, noch ein Steppke war. Und sein kleinerer Bruder, als er gerade die Sprache für sich entdeckte, dessen Vornamen nur recht putzig aussprechen konnte. Mit der Zeit wurde aus Monfred wurde eben nicht Manni sondern Moni.
Anders kann es nicht gewesen sein.
Auf unserem Anmarsch ist uns kein Systemgastronom entgegengetreten. Die letzte Gelegenheit befindet sich in fußläufiger Entfernung zu unserem Ziel: Monis Schlemmer-Oase. Hinterm Tresen natürlich Moni. Zwischen eins siebzig und eins achtzig groß. Von muskulöser Statur, die weitgehend frei von den Verwüstungen ihres Berufsstandes ist. Und Moni ist ein Kerl.
Mit Spekulationen verbringen wir die Wartezeit auf unser Essen. Entweder ist Moni in der Küche, im Urlaub oder auf einer Baleareninsel, um dort vom Verkaufserlös ihrer Schlemmer-Oase ihren Lebensabend zu verbringen. Und ihre Nachfolger wollen sich erst einen Namen machen, um sich dann für diesen auch ein neues Namensschild anfertigen zu lassen.
Doch schnell verabschieden wir uns von diesen abwegigen Thesen. Lösungen für derartige Rätsel finden sich immer in der Vergangenheit. Als der Pommesschmied, der sich mit einem geflügelten Helm auch gut als Urlaubsvertretung hinter Thors Amboss machen würde, noch ein Steppke war. Und sein kleinerer Bruder, als er gerade die Sprache für sich entdeckte, dessen Vornamen nur recht putzig aussprechen konnte. Mit der Zeit wurde aus Monfred wurde eben nicht Manni sondern Moni.
Anders kann es nicht gewesen sein.
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