Samstag, 26. März 2011
Ziemlich fertig
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Ein sehr begabter Mensch hat mal eine sehr schöne Lampe entworfen, die mir sehr gut gefällt. Nie gefallen hat mir der Preis. Zumal Besitzer innen über eine recht lieblose Ausführung klagen, die an eine kirgisische Hinterhofwerkstatt erinnert. Da sagte der Techniker in mir: „Das geht besser.“ Das (Zwischen)Ergebnis hängt jetzt in meinem Wohnzimmer.

Bauarbeiter? Tapezierer?

Ob es ein Endergebnis gibt hängt davon ab, ob ich das Ding behalte.

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Montag, 21. März 2011
Keine falsche Bewegung!
Aus der Heimatgemeinde
Meldorf: Die Sonne scheint auf den Deich, das Meer ist randvoll, und wenn der Wind nicht schwächer ist, dann ist er zumindest deutlich friedlicher. Und in meinem Kalender sind Termine in Bewegung gekommen. Auch weil ich meinen Kopf in der Vertikalen bewegte. So bewege ich mich nicht am Ufer entlang, sondern zum Auto und dies zurück nach Hause.

Werl: Ich helfe wieder beim Holzverladen. Beim fünften Scheit, den ich auf den Hänger wuchte, werde ich trotz wolkenlosem Himmel vom Blitz getroffen. Genau ins Kreuz. Heldenhaft, Männlich, Idiotisch versuche ich weiter zu machen, werde aber nach Hause geschickt.

Um die chemische Kriegsführung gegen meinen Körper zu starten, suche ich das örtliche Arsenal auf. Eine Laufschrift rät die eigene Abwehr zu stärken, während der Kunde vor mir mit osteuropäischem Akzent bedient wird. Ich werde den Gedanken nicht los, eine Sammlung Kalaschnikows unter dem Tresen vorzufinden. Dann bin ich dran. Schließlich landen zwei Salben in der engeren Auswahl. Die eine enthält Cheyennepfeffer und macht richtig warm, ist aber nichts für Anfänger. Ich entscheide mich für die mildere Alternative. Auch weil es meinem Rücken sicher nicht gut tut, wenn ich versuche mir das scharfe Zeug vom Kreuz zu lecken.

Seither umgibt mich diese Aura von Rheumasalbe, die zufällig anwesende Altenpfleger und Heiratsschwindlerinnen in hektische Betriebsamkeit versetzt. Gegen die neu eröffnete Stadtparfümeriekann ich aber nicht anstinken. Außerdem stelle ich fest, dass das Leben aus lauter falschen Bewegungen besteht. Zumindest wenn man Rücken hat.

Meldorf war am 12.3., der Blitzeinschlag einen Tag später. Dem Rücken geht es inzwischen besser, ich verzichte schon länger auf die Krankensalbung.

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Dienstag, 8. März 2011
Leber an Großhirn...
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Als der fragende Ausdruck etwa 3/4 des Gesichts der jungen Kassiererin des Getränkemarkts einnimmt wird mir langsam klar: Wer passend zahlt hat kein Wechselgeld zu erwarten. Schön wenn ich diese Fehlleistung auf den Alkohol schieben könnte.

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Montag, 7. März 2011
Wo die Plätscher röhrt
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Die Liebe zum Kalauer kann einiges anrichten. Denn natürlich muss es heißen: „Wo die Röhr plätschert.“ Was meine Kamera aber so platt fand, dass sie mit plattem Akku das Beweisfoto verweigerte. Was wiederum mich bewog, das Bild heute zu machen. Und als sportliche Großtat den Ort des Geschehens mit dem Rad anzusteuern.

Neheim: Die Sonne hatte sich etwa zur gleichen Zeit aus dem Nebel geschält, wie ich mich aus meinem Bett. Als ich Quasimodo am Neheimer Bahnhof parke strahlt sie mich an. Nach dem Bau der Umgehungsstraße ist in Hüsten kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. So taste ich mich mit Herbie zur Papierfabrik in Müschede. Teilweise auf Wegen, wo früher kein Radfahrer überlebt hätte.

Alte und neue Verkehrswege in Hüsten
Wasser, Stahl und Beton. Und in tausend Jahren werden nur noch die Plastiktüten in der Uferböschung davon übrig sein.

Die Röhrtalbahn
Wer ein schönes Eisenbahnlied kennt, darf es jetzt singen.

Das Sauerland ist touristisch eine Bank
Raus aus dem Verkehr und ab in die Natur.

Schmale Täler, steile Radwege
In Sauerländer Seitentäler muss einiges hineingeschraubt werden. Straßen, Flüsse, Häuser, Fabriken, Kühe samt Weide. Da muss der Radweg schon mal an den Hang ausweichen. Aber warum immer oben an den Hang?

Feld- und Wiesenscheune

Man muss halt dabei gewesen sein

Die Röhr, gesteinigt

Brücke mit Wasser drunter

Tremors - Im Land der Raketenwürmer

Wo Flüsse mutwillig kaputt gemacht werden.

Produzierendes Gewerbe in Deutschland
Ich habe mal die schönste Ansicht Mendens fotografiert. Sonst war alles voller Karnevalisten. Vielleicht wird dort ja der Grundstoff für Pappnasen produziert?

Liebes Ruhrgebiet, schlecht kopiert.
Liebes Ruhrgebiet, ja, ihr wart Kulturhauptstadt 2010. Aber eure "Reproduktion" von Recklinghausen ist nicht sonderlich detailgetreu geworden. Ein Satz Ortsschilder allein reicht dann doch nicht.

Ausgangs-, Ziel- und Wendepunkt
Genau dieses Bild wollte ich vor zehn Tagen machen. Fast hätte mich eine funktionierende Kamera um diesen Spaß gebracht. Im Überschwang beschließe ich auch noch den Sorpsee heimzusuchen. Liegen ja nur ein paar Hügelchen dazwischen. Beim ersten finde ich es sehr dämlich auf einer Bergwanderung ein Fahrrad mitzuschleppen. In ein paar Minuten werde ich über Berge und Täler schauen und mich wie der König der Welt fühlen. Aber momentan bin ich sein Hofnarr.

Anmerkung: Im Sauerland frönt man keinen spirituellen Ritualen mit Besteck. Bei einer Gabelweihe handelt es sich um einen Greifvogel. Dieser schraubt sich im Hangwind des nächsten Hügels zu mir herab. Uns misstrauisch betrachtend passieren wir einander ohne besondere Vorkommnisse.


Not yet Mr. Goethe, not yet.
Hinter dem nächsten Hügel liegt ein Cowboy, sein Kumpel beugt sich über ihn. Zwei weitere Menschen und ein Transit stehen dabei. Auf meine Frage, ob ein Arzt verständigt ist, wird nur abgewunken. "Der ist nur voll, wir bringen den jetzt nach Hause." Der Schläfer hatte wohl die Augenklappe seines Rooster Cogburn Kostüms nicht gefunden und versucht das mit einem Vollrausch auszugleichen. Wann hört dieser Wahnsinn Karneval endlich auf? Wird Zeit, dass die Schützenfestsaison wieder startet!

Sorpesee, Rückseite

Sorpesee, British Columbia
Die ganze Welt am Sorpesee. Teilweise sieht es hier aus wie in Kanada, teilweise wie in Verdun 1917. Kyrill ist noch lange nicht vergessen.

Damm (keine englische Verwünschung)
Hier wird die Sorpe zum See gemacht. Der Damm ist zwar resistent gegen englische Fliegerangriffe, sieht aber unspektakulär aus. Daher kein Foto von der Rückseite.

Geländehaus. Die Jeeps haben die Ersatzräder ja auch immer außen dran.

Rückmarsch, hinter Hachen

Am Ziel
Wieder am Start. Und damit endlich am Ziel. Auf dem Rückweg hatte ich noch ein paar schöne Wege gefunden. Die alle schön bergauf gehen. Irgendwann habe ich das Gefühl, ich müsste von oben auf mein Auto fallen. Dort angekommen packe ich mein Zeug ein. Bei jeder Bewegung stöhne ich wie eine schwindsüchtige Hafennutte im London des achtzehnten Jahrhunderts. Herbie muss diesmal nicht seine Tasche, das packe ich nicht mehr. Streckenlänge: etwa 65 km. Geschätzte Höhenmeter in der gleichen Größenordnung. Kurze Runde zum Saisonstart halt. Die Sonne lächelt ihrem Helden zum Abschied zu.

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Sonntag, 6. März 2011
Erschöpfung
Aus der Heimatgemeinde
Freitag: Es gibt kaum einen schöneren Tag für Außentermine als einen Freitag. Halb sechs war ich daheim, um sechs auf dem Sofa eingeschlafen und Mitternacht wechselte ich, nicht wacher als für diese Aktion unbedingt notwendig, ins Bett.

Samstag: Nach Jahren mal wieder im Wald gewesen und bei der Holzverladung mitgeholfen. Zu Hause dann wieder abladen und noch eine Dachrinne gereinigt. Damit wurde ich um vier aus dem Geleit entlassen. Und mit einem Stempel im „Guter Sohn“ Bonusheft. Eine kurze Runde mit dem Rad klappt noch, einkaufen auch. Kino nicht mehr. Trotzdem ein guter Tag.

Sonntag: Mir wird bewusst, wie lange ich schon nicht mehr im Wald war. Jemand hat mit Schmerzen die Topologie meiner muskulären Defizite auf meinem Körper appliziert. Das klingt jetzt dramatischer als es wirklich war, aber wenn einen unruhigen Schläfer bei jeder Wendung etwas zwickt, dann wird das insgesamt eine unruhige Nacht. Das verlangt nach einer Großtat!

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„Frosch“ *
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Ich stehe vor einem Frosch. Abgesehen von seiner Größe erfüllt er alle Kriterien: Breites Maul, Glupschaugen auf dem Kopf und ein schneller Vergleich mit der RAL Farbkarte bestätigt das normgerechte Grün. Und doch ist es seltsam. Die Umstehenden scheinen nichts davon zu bemerken. „Was darf es denn sein?“ Diese Worte reißen mich aus meiner Paralyse und lassen mich meine Umwelt wahrnehmen. Ich sehe Regale voller Brot und vor mir die Kuchentheke. Und in dem Froschmaul unsere Bäckereifachverkäuferin. Ich bestelle ein dutzend Berliner ohne Eierlikörfüllung. Schon ohne Drogen sehe ich genug komische Sachen. Weiberfassnacht macht sehr seltsame Dinge mit Menschen.

* Wer nicht glauben mag, dass die Überschrift lustiger als mein Erlebnis ist, der möge bei YouTube mal nach „Tatort“ und „Knusperfrosch“ suchen.

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Montag, 28. Februar 2011
Überkompensation
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Manchmal, wenn der Druck meines Unterbewusstseins in den Bereich des Vakuums fällt, die ungeliebten Gedanken durch meine Schädeldecke diffundieren um mich nicht nur am Ärmel zu zupfen, sondern überall an mir herumzergen, dann glaube ich nicht neugierig genug zu sein. Dann merke ich, dass ich immer wieder die gleichen Bücher lese, statt mich des unberührten Meters in meinem Regal anzunehmen. Dass mancher Ausflug an der Haustür endete, mit dem Autoschlüssel in der Hand und der Frage: „Was will ich da eigentlich?“ Dann kommt es zur Überkompensation.

Wie sonst ließe sich der Kauf von Alaska Seelachssalat aus dem Rentnerfach sonst erklären? Es waren keine Frauen zugegen, die ich mit diesem lebensverachtenden Akt hätte beeindrucken können. Wobei ich nicht glaube, dass es diese Art von Frauen überhaupt gibt. Allerdings spielte in einem der Lieblingsfilme meiner Kindheit eine Fischvergiftung eine wesentliche Rolle: „Flug in Gefahr“. Mein persönliches Remake dürfte aber sowohl an mangelnder Flughöhe als auch an einem Mangel an ehemaligen Jagdfliegern scheitern. Großes Kino kostet dann doch mehr als 49 Cent.

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Montag, 28. Februar 2011
Nur eine Augenklappe allein ...
Aus der Heimatgemeinde
Hamm: ... reicht nicht, um Rooster Cogburn zum leben zu erwecken. Es muss schon Jeff Bridges dran hängen. Der Duke wäre zufrieden.

Zum Thema Schlangenbisse sollte man sich aber an das halten, was Dr. Struan Sutherland in "Last Chance to see" ("Die Letzten ihrer Art") sagte.

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Freitag, 18. Februar 2011
Büro ist Krieg
Aus der Heimatgemeinde
Werl: Oder zumindest klingt es nach Apokalypse Now und Vietnamkrieg, wenn der olivgrüne SAR Huey vorm Krankenhaus einparkt. Mal schauen, ob es auf Youtube den Ritt der Walküren gibt.

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Freitag, 18. Februar 2011
Carpe Diem
Aus der Heimatgemeinde
Soest: Nach ambitioniertem und wohl eher grenzwertigem Rücksturz in die Heimat den Poetry Slam im alten Schlachthof besucht. Meine Hände schmerzen immer noch,

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